Hängepartie
Probleme mit Lieferungen des Corona-Impfstoffs von AstraZeneca, Warten auf seine EU-Genehmigung. Insgesamt viel zu wenige der am Ende (trotz manch gegen den Strich gebürsteter Impfskepsis) heiß begehrten Vakzine.
Dieser Kontinent fühlt sich nicht wohl, die Situation ist angespannt: Heute ist Stichtag, der Entscheid der Arzneimittelbehörde EMA steht an: Eine Zulassung des AstraZeneca-Impfstoffs scheint ja fix – die Frage ist aber, ob teilweise oder ohne Abstriche. Klar ist, dass neben Vorsicht nur wirksame und großflächig verfügbare Vakzine Entspannung, sich abflachende Neuinfektionszahlen und in Folge Lockerungen bringen.
Faktum ist aber auch, dass abseits vom menschlichen Faktor jeder weitere Tag Lockdown in Europa Milliarden Euro verbrennt. Der Handel im verordneten Ruhemodus blutet aus, während die Online-Multis kassieren. Dreimaliges Herunterfahren kostet den österreichischen Einzelhandel 8,5 Milliarden Euro, rechnet die JohannesKepler-Universität vor. Auf zaghafte bis verfehlte Bestellpolitik in Europa und Österreich folgten lange Gesichter und langes Warten. Schönzureden ist hier relativ wenig. n Großbritannien, dessen Premier Boris Johnson in seiner Coronapolitik zuvor beinahe alles falsch gemacht haben dürfte, wird seit 8. Dezember fleißig geimpft: Die Briten kämpfen mittlerweile millionenfach gegen das Virus an – elf Prozent sollen bereits dran gewesen sein.
Man sicherte sich bislang mehr Biontech/Pfizer-Vakzindosen als die ganze EU zusammen – zudem Kaufoptionen auf alle erwartbaren Präparate. Eine simple Erkenntnis: Viel hilft viel.
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