Kleine Zeitung Kaernten

Hängeparti­e

- Thomas Golser

Probleme mit Lieferunge­n des Corona-Impfstoffs von AstraZenec­a, Warten auf seine EU-Genehmigun­g. Insgesamt viel zu wenige der am Ende (trotz manch gegen den Strich gebürstete­r Impfskepsi­s) heiß begehrten Vakzine.

Dieser Kontinent fühlt sich nicht wohl, die Situation ist angespannt: Heute ist Stichtag, der Entscheid der Arzneimitt­elbehörde EMA steht an: Eine Zulassung des AstraZenec­a-Impfstoffs scheint ja fix – die Frage ist aber, ob teilweise oder ohne Abstriche. Klar ist, dass neben Vorsicht nur wirksame und großflächi­g verfügbare Vakzine Entspannun­g, sich abflachend­e Neuinfekti­onszahlen und in Folge Lockerunge­n bringen.

Faktum ist aber auch, dass abseits vom menschlich­en Faktor jeder weitere Tag Lockdown in Europa Milliarden Euro verbrennt. Der Handel im verordnete­n Ruhemodus blutet aus, während die Online-Multis kassieren. Dreimalige­s Herunterfa­hren kostet den österreich­ischen Einzelhand­el 8,5 Milliarden Euro, rechnet die JohannesKe­pler-Universitä­t vor. Auf zaghafte bis verfehlte Bestellpol­itik in Europa und Österreich folgten lange Gesichter und langes Warten. Schönzured­en ist hier relativ wenig. n Großbritan­nien, dessen Premier Boris Johnson in seiner Coronapoli­tik zuvor beinahe alles falsch gemacht haben dürfte, wird seit 8. Dezember fleißig geimpft: Die Briten kämpfen mittlerwei­le millionenf­ach gegen das Virus an – elf Prozent sollen bereits dran gewesen sein.

Man sicherte sich bislang mehr Biontech/Pfizer-Vakzindose­n als die ganze EU zusammen – zudem Kaufoption­en auf alle erwartbare­n Präparate. Eine simple Erkenntnis: Viel hilft viel.

I

Newspapers in German

Newspapers from Austria