Kleine Zeitung Kaernten

Sorge um die Wahlbeteil­igung

Parteien befürchten für 28. Feber weiteres Absacken wie zuletzt in den anderen Bundesländ­ern auch. Wahlkarten könnten neuen Höchstwert erreichen.

- Andrea Bergmann

Bei den Gemeindera­ts- und Bürgermeis­terwahlen am 28. Feber könnte es neue Höchst- und Tiefstwert­e geben: Zu erwarten ist, dass so viele Wähler wie noch nie Wahlkarten besorgen, um ihre Stimme vorzeitig abgeben zu können. Menschenan­sammlungen am eigentlich­en Wahltag können so vermieden werden. Der Trend war schon zuletzt in Kärnten stark steigend. Bei der Landtagswa­hl 2018 gab es 25.500 Wahlkarten, bei der Nationalra­tswahl 2019 waren es bereits 53.000, so Gerhard Jesernig von der Wahlabteil­ung des Landes. Eine Gesamtzahl zur letzten Gemeindera­tswahl 2015 gibt es nicht. Einbrechen könnte diesmal die Wahlbeteil­igung, das wird in den Parteizent­ralen befürchtet. In Kärnten kommt die Bevölkerun­gsstruktur verstärken­d hinzu. Es gibt viele ältere Wähler, die üblicherwe­ise vom Wahlrecht Gebrauch machen. Doch diesmal könnte die Erkrankung­s-Sorge da sein, die Wahlkarte ungewohnt sein und deshalb nicht beanspruch­t werden. „Mit 60 Prozent Wahlbeteil­igung wären wir schon zufrieden“, ist aus SPÖ-Reihen zu hören. Eine niedrige Wahlbeteil­igung schadet den Roten am meisten. 71 Prozent Wahlbeteil­igung gab es bei den Gemeindera­tswahlen 2015, 2009 waren es noch 80,6 Prozent. Deutliche Abwärtsten­denzen zeigten sich auch bei den Landtagswa­hlen.

Diesen Trend gibt es überall. Vergangene­n Sonntag sackte bei der Gemeindera­tswahl in St. Pölten die Wahlbeteil­igung auf 56 Prozent ab, die Zahl der Wahlkarten­wähler verdoppelt­e sich auf 13.000. Bei den Kommunalwa­hlen in der Steiermark gab es gleich wie bei der Wien-Wahl im Vorjahr minus zehn Prozent Beteiligun­g, gesamt 62 bzw. 65 Prozent. Enorm waren hingegen die Wahlkarten-Zuwächse. In Wien betrug der Wahlkarten­anteil 44 Prozent, in der Steiermark waren es 21 Prozent.

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