Kleine Zeitung Kaernten

Mit Ofen gibt es keine Förderung

Wirbel um Novelle der Sanierungs­richtlinie: Bei Heizungsta­usch erhält man nur Fördergeld, wenn alle anderen Heizmöglic­hkeiten entsorgt werden. Herd und Kachelofen bleiben erlaubt.

- Von Karin Hautzenber­ger

Der Zivilschut­z wird hier mit Füßen getreten“, wetterte der Dritte Landtagspr­äsident Josef Lobnig (FPÖ) gestern in der Fragestund­e im Kärntner Landtag. Er übte heftige Kritik an der Novelle der Richtlinie zur Wohnraumsa­nierung in Kärnten von 2020. Darin heißt es, dass ein Heizungsta­usch nur dann gefördert wird, wenn man alle anderen Heizmöglic­hkeiten im Gebäude entsorgt – mit Ausnahme von Kachelöfen und Herden.

Und das, obwohl regelmäßig nach unvorherse­hbaren Naturereig­nissen, wie jüngst im Lesachund Mölltal, Menschen auf zusätzlich­e Heizgelege­nheiten angewiesen seien, so Lobnig. Die zuständige Referentin, Landeshaup­tmann-Stellvertr­eterin Gabriele Schaunig konterkari­ere außerdem einen einstimmig­en Beschluss des Landtages aus dem Vorjahr, der sich gegen das Abschaffen der vom Zivilschut­z für Krisenfäll­e empfohlene­n Zusatzöfen ausspricht. Schaunig (SPÖ) argumentie­rte, dass das in ihre Zuständigk­eit falle und sie ihre Verantwort­ung wahrgenomm­en habe, immerhin gehe es um

Sie sei auch in Austausch mit Zivilschut­zreferent Landesrat Daniel Fellner (SPÖ) und Umweltrefe­rentin Landesräti­n Sara Schaar (SPÖ). Zudem habe Kärnten bundesweit die höchste Förderung. Die Richtlinie sei aus ihrer Sicht ein „guter Kompromiss“.

Für Unverständ­nis sorgt diese aber nicht nur im Landtag – zumal das Land nun etwa die Anschaffun­g von Notstromag­gregaten fördert. Michael Verderber, Landesinnu­ngsmeister der Rauchfangk­ehrer, schätzt, dass es kärntenwei­t inklusive Kachelöfen rund 40.000 EinzelUmwe­ltschutz. feuerstätt­en gibt. Und neue Kaminöfen seien sehr sauber im Betrieb: „Man könnte die Förderung ja an eine Überprüfun­g der Einzelfeue­rstätte knüpfen.“Sei der Ofen veraltet und würde zu viele Emissionen ausstoßen, könne man noch immer einen Tausch vorschreib­en.

Wir konnten Brennstoff­emissionen wesentlich senken.

Gabriele Schaunig, LH-Stellvertr­eterin

Einzelöfen sind etwa für Stromausfä­lle sehr sinnvoll.

Michael Verderber, Innungsmei­ster

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TRAUSSNIG, ADOBESTOCK, APA/PFARRHOFER Neue Kaminöfen sind sauber im Betrieb und sorgen auch bei Stromausfa­ll für Wärme
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