Explosion verwüstete Wohnhaus
Eine Person kam ums Leben, sechs weitere wurden teils schwer verletzt. Wie es zu der Explosion kam, wird untersucht.
Es war kurz vor acht Uhr früh, als es am gestrigen Freitag in einem mehrstöckigen Wohnhaus im niederösterreichischen Langenzersdorf zu einer verheerenden Explosion kam. Dabei wurden weite Teile des obersten Stockwerks weggerissen, Trümmer flogen viele Dutzend Meter weit und verwüsteten auch die nähere Umgebung. Bürgermeister Andreas Arbesser sagte, es sehe aus wie nach einem „Bombentreffer“.
Für die Einsatzkräfte bedeutete dies einen Großkampftag, das Gebäude stand nach der Explosion in Flammen, rund 150 Helferinnen und Helfer der örtlichen Feuerwehren sowie der Berufsfeuerwehr Wien wurden zusammengezogen, um den Brand zu bekämpfen. Mehrere Personen mussten mit Drehleitern aus dem Haus gerettet werden, weil das Betreten des Objekts zu gefährlich gewesen wäre. Dabei wurde eine Person schwer verletzt, fünf weitere Menschen kamen mit leichteren Verletzungen davon. Sie wurden von den Rettungskräften in die Spitäler nach Korneuburg, Stockerau und Wien gebracht. Zehn weitere Personen standen teils unter Schock und wurden im Langenzersdorfer Gemeindesaal untergebracht, wo sie ein Kriseninterventionsteam betreut.
Eine Person, ein 60 Jahre alter Mann, wurde zunächst vermisst, wie Franz Resperger vom Landesfeuerwehrkommando Niederösterreich bestätigte.
Sein Handy konnte im Bereich der Verwüstung geortet werden. „Die Person war kurz vor der Explosion mit dem Handy in der Gasse eingeloggt“, sagte Resperger. Erst am frühen Abend wurde der Vermisste entdeckt und konnte nur noch tot geborgen werden.
Im Laufe des Einsatzes sammelten sich immer mehr Einsatzkräfte. Neben Helfern von Feuerwehr und Rettung waren die Hubschrauber-Teams von „Christophorus 3“und „Christophorus 9“mit Notärzten vor Ort. Dazu ein Polizei-Helikopter und rund 100 Beamte, Suchhunde, Mitglieder der Schallortungsgruppe, 32 Soldatinnen und Soldaten des ABC-Abwehrzentrums aus Korneuburg und Mitarbeiter der Wiener Netze, die die Gaszufuhr zum Haus unterbrachen.
Zu Mittag war ein Großteil der Flammen gelöscht und ein Statiker sollte die Einsturzgefahr des Wohnhauses beurteilen. Letztlich wurde entschieden, dass die Bewohner der unteren Stockwerke zunächst nicht wieder in ihre Wohnungen zurückkehren können. Sie kamen großteils bei Verwandten unter.
Am heutigen Samstag gehen die Aufräum- und Abrissarbeiten weiter. Die Feuerwehr verblieb über Nacht bei dem Objekt, um Brandwache zu halten. Vor allem wird es aber um Ursachenforschung gehen. Denn noch ist völlig unklar, wie es zu einer so starken Detonation kommen konnte.