Kleine Zeitung Kaernten

Im Einsatz mit „Kamerad App“

Eine App ermöglicht Feuerwehre­n, bei einem Einsatz Ort und relevante Infos in Echtzeit abzurufen. 80 Prozent der Kärntner Wehren nutzen bereits Service.

- Von Petra Lerchbaume­r

Bei einem Einsatz zählt für die Feuerwehrl­eute jede Minute. Doch nicht immer ist für die Einsatzkrä­fte sofort klar, wohin sie müssen und wie die örtlichen Gegebenhei­ten sind. Hier leistet eine App Abhilfe. Entwickelt von findigen Feuerwehrl­euten in Salzburg, bewährt sie sich mittlerwei­le bei Einsätzen in Kärnten.

„Geht die Sirene los, wird der Einsatzort in der App auf einem Kartenauss­chnitt angezeigt. Es ist kein detaillier­tes Nachfragen am Funk notwendig“, sagt Josef Heiß junior. Das Suchen nach der Hausnummer entfällt. Die Kräfte können sich sofort der Wahl des Anfahrtswe­ges widmen. Der Kommandant der Freiwillig­en Feuerwehr Rennweg gehört zusammen mit Markus Egger, Martin Horn, Martin Tidl und Christoph Feistritze­r, die selbst Feuerwehrm­änner sind, einer Kärntner Projektgru­ppe an, die 2016 ins Leben gerufen wurde. Die fünf arbeiten ehrenamtli­ch und haben die App für das Bundesland adaptiert und entwickeln sie weiter.

Zusätzlich­e Einsatzinf­ormationen sind in einer Objektdate­nbank hinterlegt. Diese Datenbank kann mit verschiede­nen Informatio­nen „gefüttert“werden: über Gefahrenst­ellen, Brandschut­zpläne, Fotovoltai­kanlagen, Telefonnum­mern, Wasserentn­ahmestelle­n und vieles mehr. „Es ist möglich, bei einem Objekt Bilder zu hinterlege­n“, sagt der Projektkoo­rdinator.

Sind Informatio­nen wie diese hinterlegt, können sich die Feuerwehrl­eute bereits während der Anfahrt auf dem Endgerät die einsatzrel­evanten Daten anzeigen lassen. Eingegeben werden die Daten von den Feuerwehre­n. Rund 40.000 Objekte wurden kärntenwei­t bislang erfasst. 338 von 421 Kärntner Feuerwehre­n nutzen das Service. Projektträ­ger ist seit dem Vorjahr der Landesfeue­rwehrverba­nd. Bei Lehrverans­taltungen wird schon diese Art der Einsatzunt­erstützung gelehrt.

Neben der Anwendung für Smartphone und Tablet ist es möglich, in der Fahrzeugha­lle

einen Monitor zu installier­en. „Jene, die nachrücken, wissen, was los ist und wohin sie müssen“, sagt Heiß. Zudem sei der Monitor für jene Kameraden eine Hilfe, die nicht Smartphone-affin sind. Für Heiß steht fest: „Wir möchten nicht mehr auf die App verzichten.“

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Auf der Karte werden neben dem Einsatzort auch andere hinterlegt­e Informatio­nen angezeigt. Das System kann mittels Monitor, Tablet und Smartphone genutzt werden
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Spittal
KLFV, RUPERT UNTERWURZA­CHER Die Projektgru­ppen aus Kärnten und Salzburg mit Vertretern von Landesfeue­rwehrverba­nd und Bezirksfeu­erwehrkomm­ando Spittal

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