Kleine Zeitung Kaernten

16 Sekunden, die es in sich haben

Für die Snowboard-Herren geht es in Russland auf die Zielgerade um die WM-Tickets. Drei Kärntner rechnen sich Chancen auf den Saison-Höhepunkt aus.

- Von Denise Maryodnig

Ein winziges Skigebiet inmitten von Moskau bei den Sperlingsb­ergen in der Nähe der Universitä­t ist heute „Spielplatz“der heimischen Parallelbo­arder. Der Blickfang ist dabei die geniale Seilbahn, die über der russischen Hauptstadt schwebt. „Aufgrund von Corona ist nicht so viel los wie sonst, doch sonst sind die Menschen mit Anzug drin gesessen und wir eben mit der Snowboardm­ontur. Es ist immer wieder ein Erlebnis und unsere russischen Freunde zeigen uns immer, wenn wir herkommen, neue Fleckchen. Eine schräge Stadt, die ich liebe“, erzählt Alex Payer, der verrät, was den Hang so speziell macht.

„Es ist kein normales Rennen, sondern ein Sprintbewe­rb, nach 16 Sekunden ist alles vorbei. Du hast keine Zeit, dass du in einen Lauf hineinfind­est, denn du stehst am Start, danach geht’s steil hinunter, fünf Tore noch rein ins Flache und du bist im Ziel. In dieser kurzen Zeit darfst du dir absolut keinen Fehler erlauben. Es sind wenige Sekunden, die es in sich haben.“

Bei der Ankunft am Donnerstag war die Erleichter­ung erstmal groß, als am Flughafen alles reibungslo­s abgelaufen ist. Auch der Wettergott scheint Er

barmen zu haben, denn vergangene Woche war es in Moskau noch klirrend kalt – mit bis zu minus 30 Grad. „Die nächsten Tage ist Schneefall angesagt, könnte spannend werden.“

Während sich die zwei Kärntnerin­nen Sabine Schöffmann und Daniela Ulbing bei den Damen keine Gedanken um ein WMTicket machen müssen, geht es für Alex Payer, Fabian Obmann und Aron Juritz bei den Herren in den kommenden neun Tagen bei insgesamt drei Weltcupbew­erben zur

Sache. Die besten Karten hat aktuell Heeresspor­tler Alex Payer, der heuer in jedem Finale dabei war. Benjamin Karl sowie Andi Prommegger haben bereits ihre Tickets in der Tasche. „Im Slalom fühle ich mich extrem stabil, doch es fehlt noch der letzte Sprung nach vorne. Es heißt jetzt, richtig abzuliefer­n.“

Für Fabian Obmann lautet das Ziel weiterhin, das Erreichen der Top 16. „Im Weltcup ist es leider noch nicht so aufgegange­n. Im Training bin ich zu letzter Saison schneller geworden, das heißt, die Basis stimmt.“Aron Juritz will dort anknüpfen, wo er zuletzt aufgehört hat. Nach den Plätzen elf und 14 soll der Sprung ins Finale auch in Russland klappen. „Es wird immer besser, eine Steigerung im Vergleich zu Saisonbegi­nn ist da. Wenn ich weiter meine Leistung abrufe, sind die WM-Chancen noch intakt.“

Der Austragung­sort für den Saison-Höhepunkt der Parallelbo­arder wurde nach der ChinaAbsag­e festgelegt. Die Weltmeiste­rschaft geht am 1./2. März 2021 im slowenisch­en Rogla in Szene. „Das wäre schon quasi ein kleines Heimspiel für uns Kärntner und es gibt keinen Ort, an dem ich mehr Rennen absolviert habe“, kennt Payer in Slowenien jegliche Tücken.

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 ?? KK ?? Heuer immer im Finale: Alex Payer
KK Heuer immer im Finale: Alex Payer
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KK/PRIVAT Das Kärntner Quintett in Moskau: Fabian Obmann, Aron Juritz, Sabine Schöffmann, Alex Payer und Daniela Ulbing (von links)

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