Staatlich Seite 12/13
So geht es Lehrlingen der Bundesforste.
Matthias Frohnwieser ist nicht der Mann für die großen Worte – ganz einfach deshalb, weil er viel lieber anpackt. So antwortet er auf die Frage, was er denn am wenigsten möge, kurz und knapp – „Nichtstun“. Der 19-Jährige ist in seinem dritten Lehrjahr als Forstfacharbeiter bei den Österreichischen Bundesforsten, genauer gesagt im Forstbetrieb KärntenLungau. Beim Gespräch steht er in einem Wald in der Nähe von St. Veit bei einem „Schleppereinsatz“. „Wir machen einen Kahlschlag, damit die jungen Bäume mehr Platz haben.“Matthias’ Aufgaben gibt vor allem der Rhythmus der Natur vor: Aufforstungen und Pflanzenarbeit finden im Frühjahr statt, Waldpflege im Sommer, der Holzernte und -bringung widmet man sich in Herbst und Winter. Genau wie jetzt. Seine Familie besitze etwas Wald und er sei gern draußen, deswegen habe er sich nach der Landwirtschaftlichen Fachschule Litzlhof auch für diese Lehre entschieden. Was man mitbringen muss? „Teamgeist und man darf keine Höhenangst haben.“
Bei Elisa-Letizia Brandstätter ist es die Vielseitigkeit, die sie bei ihrer Lehre zur Immobilienkauffrau im Forstbetrieb KärntenLungau begeistert. Denn dass es sich hier nicht um reinen „Innendienst“handelt, wird von der 17-Jährigen sofort erklärt. „Ich mag die Mischung zwischen Arbeit am PC und der Arbeit draußen, wenn wir Liegenschaften bewerten und Gebäude begutachten.“Elisa hat sich für eine Lehre mit Matura entschieden. Das bedeutet, dass sie vier Tage die Woche arbeitet und an einem Tag die Maturaschule besucht. Auf dem Lehrplan stehen Mathematik, Deutsch, Englisch, Coaching und Fachbereich. „Für mich ist diese Kombination die absolut richtige Entscheidung, weil ich nach meinem Abschluss einfach auch viel breiter aufgestellt bin.“Außerdem könne sie so schon früher auf eigenen Beinen stehen.
Auch die 17-jährige Lisa hat sich für eine Lehre beim Bund entschieden, ganz einfach, weil sie immer schon zum Bundesheer wollte. Heute befindet sie sich im dritten Lehrjahr zur Luftfahrzeugtechnikerin am Fliegerhorst Hinterstoisser in Zeltweg. „Wir haben daheim einen Bauernhof, da gab es immer etwas zu schrauben“, erklärt sie ihre Begeisterung für Technik. In ihrer Ausbildung wird sie unter anderem in der Wartung der Flugzeuge PC-7, des Eurofighters und der Saab 105 geschult. „Im Prinzip kann man es sich aber wie bei einem Auto vorstellen, da muss man ja auch die Reifen wechseln oder den Reifendruck messen.“