„Irgendwie
WAC-Stürmer Dario Vizinger wartet seit acht Spielen auf einen Treffer in der Liga. Druck verspürt der Königstransfer der Wölfe keinen. Heute gegen St. Pölten soll der Knoten platzen.
man sich, was down under so viel besser läuft? Ja, dort ist gerade Sommer und man ist von Meer umgrenzt. Doch das alleine erklärt es nicht. Der Aussie ist furchtbar streng. Wer bei den Waltzing Matildas je durch eine Zollkontrolle gegangen ist, wird zustimmen. Man sperrt Ankommende wochenlang in Quarantäne und riegelt wegen einzelner Fälle ganze Bundesstaaten ab. Hart, aber, kein Bumerang, frei.
Wir dagegen befinden uns seit gefühlten Jahrhunderten im Heimarrest, doch an den Zahlen ändert sich fast nichts. Warum? Illegale Treffen, Partys, Skifahrer, volle Schulen und Kindergärten. Kaum einer nimmt die Maßnahmen ernst. Jeder müsste sich an der eigenen Nase fassen, so er sie unter der FFP2-Maske findet. Alle sind erschöpft, werden immer wütender. Eine Lösung ist nicht in Sicht, die Trumpfkarte Impfung sticht noch nicht, und an Veranstaltungen vor Publikum ist nur zu denken, wenn sie als Demonstrationen angemeldet sind. Also bleiben bis auf Weiteres nur Geisterspiele, Geisterrennen, Geister-Weltmeisterschaften.
Können wir nicht alle in Quarantäneschiffen nach Australien schippern? Der Kontinent ist groß genug, alle Austrians aufzunehmen. Oder sollen wir tatsächlich Us und Os abschaffen. Dann würden wir von Krz und Kgler regiert und hätten keine Sorgen mehr, weil die dann Srgen hießen. Servus, Corona, könnten wir dann sagen, wenn wir es noch könnten.
Der letzte Treffer von Dario Vizinger war einer aus der Kategorie Traumtor. Gegen ZSKA Moskau schoss der Kroate den WAC in der Europa League zum umjubelten Auswärtssieg. Das war Anfang Dezember. In der Liga wartet der Stürmer nun schon seit acht Spielen auf einen Treffer. „Natürlich ist es meine Aufgabe, Tore zu erzielen. Ich fühle aber keinen besonderen Druck“, sagt Vizinger. Zuletzt hat die Mannschaft in drei Spielen nicht getroffen. Die Punkteausbeute im neuen Jahr steht bei zwei Zählern aus drei Spielen. „Das ist natürlich nicht optimal. Passieren kann es aber jeder Mannschaft. Das hat man auch bei Liverpool gerade erst wieder gesehen“, sagt Vizinger, der im Vorjahr vom NK Celje kam.
Im so wichtigen Spiel um einen Verbleib in den Top-6 heute beim SKN St. Pölten soll der Knoten platzen. Wer trifft, ist den Wölfen herzlich egal. „Wenn wir bei jedem Training und im Spiel alles geben, dann wird das Tor auch fallen. Egal ob es mir gelingt oder einem Verteidiger“, ist Vizinger vom Ende der Tor-Sperre überzeugt.
Trainer Ferdinand Feldhofer will im Vergleich zu den ersten Spielen wieder mit der Rotation beginnen. „Das hat nichts mit der Leistung zu tun. Der Feber wird aber brutal. Da müssen wir vorsichtig und intelligent agieren“, sagt Feldhofer. Die Spieler trainieren derzeit noch auf Kunstrasen, am Spieltag geht es meist auf halb gefrorenem Untergrund zur Sache. Damit steige auch die Verletzungsgefahr. Torabschlüsse wurden wieder intensiv trainiert. „Es muss einfach irgendwie einer hinein. Dann geht wieder alles leichter“, sagt Feldhofer.