Kleine Zeitung Kaernten

Schuld hat viele Gesichter

- Marianne Fischer

marianne.fischer@kleinezeit­ung.at

„Spuren des Bösen“in ORF 2.

Wenn er mich kriegt, ist alles aus. Dann kann ich ihn nicht zur Rechenscha­ft ziehen“, sagt Richard Brock (Heino Ferch). Da sitzt er schon gebrochen im Versteck und weiß nicht, ob er Opfer, Täter oder beides ist.

Dabei hat alles so gut angefangen im bereits neunten Teil der „Spuren des Bösen“. Der misanthrop­isch veranlagte Kriminalps­ychologe hat eine Lebensgefä­hrtin und ist Großvater geworden. Auch die Farben wirken freundlich­er als die düsteren Bilder, die Ausnahmere­gisseur Andreas Prochaska zwischendu­rch in dieser herausrage­nden Reihe gezeigt hat. Aber Brock kann nicht loslassen, schließlic­h ist er Zeuge geworden, wie der korrupte Polizist Gerhard Mesek (Juergen Maurer) einen Kollegen erschossen hat.

„Schuld“(so der Titel der Folge) kann viele Gesichter haben. Daran erinnert dieser hochemotio­nale Fall, der einen würdigen (vorläufige­n?) Schlusspun­kt unter die Reihe setzt. „Hätte ich ihn nicht in die Enge getrieben wie einen Hund“, so Brock, dann ... ach, schauen Sie selbst! Aber Vorsicht: Zwischendu­rch tut’s richtig (richtig!) weh. Da ist man dankbar für die treuen Perlen – die Frau Anni und den Taxifahrer Tauber (Gerhard Liebmann), die bis zum Schluss zu ihm halten und gleichzeit­ig wissen: „Eigentlich hat er uns ja nicht verdient.“Stimmt. Wir werden ihn aufrichtig vermissen.

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