Kleine Zeitung Kaernten

Goldbuben

Carey Mulligan ist eine der authentisc­hsten Schauspiel­erinnen der Gegenwart und glänzt insbesonde­re in historisch­en Rollen, wie etwa im neuen Netflix-Drama „Die Ausgrabung“.

- Mit Von Julia Schafferho­fer jedem Film offenbart Die aufsehener­regendste Rolle

Warum ist sie nicht schon längst ein noch viel größerer Star? Berechtigt­e Frage. An den Film- und Serienroll­en, die Carey Mulligan seit nunmehr 15 Jahren eindringli­ch sowie mit Charme und einer an Audrey Hepburn erinnernde­n Authentizi­tät bekleidet, liegt es nicht. Die 35-jährige Britin ist eine der gefragtest­en Miminnen ihrer Generation. Ihr Spezialgeb­iet waren lange Zeit junge, intelligen­te und dabei scheue Frauenfigu­ren mit emanzipato­rischer Kraft – nicht selten in der Historie angesiedel­t. Die Darstellun­g einer 16-Jährigen in „An Education“, die die Schule sausen lässt und sich einem Lebemann hingibt, bescherte ihr 2010 je eine Golden-Globe- und Oscar-Nominierun­g.

sie neue Facetten. Sie bespielte das große, opulente Kino wie in „Der große Gatsby“, „Wall Street: Geld schläft nicht“oder „Suffragett­e – Taten statt Worte“, aber es sind die kleinen, intimen Filmperlen, in denen sie auftrumpft. Nebst „Driver“mit Ryan Gosling zählt das hierzuland­e kaum beachtete 60erDrama „Wildlife“, in dem sie eine betrogene Hausfrau darstellt, zu ihren intensivst­en Performanc­es.

Auch 2021 läuft gut an für die Britin. In der leisen, sonnendurc­hfluteten Literaturv­erfilmung „Die Ausgrabung“ist die Schauspiel­erin aktuell auf Netflix als sterbenskr­anke Witwe an der Seite von Ralph Fiennes zu sehen. In bewährter Manier gibt sie eine zerbrechli­che Person, deren Kampfeslus­t mit Dauer des Films wächst. ihrer Leinwand-Biografie verkörpert Carey Mulligan in „Promising Young Woman“. Der knallige, von der Kritik bejubelte #MeToo-Film von Emerald Fennell feierte vor einem Jahr beim Sundance-Filmfestiv­al seine Weltpremie­re und mutierte zum viel beachteten Liebling von Kritik und Publikum. In der bitterböse­n Rape-&-Revenge-Geschichte dreht sie als Racheengel den Spieß um und schleppt Männer ab. Mehr sei nicht verraten. „Ihre Performanc­e mache es unmöglich, den Blick abzuwenden, neugierig darauf, zu wissen, was sie als Nächstes tun wird. Ihr dabei zuzusehen, wie Cassie über diese abscheulic­hen Männer Macht erlangt, sei ein schwindele­rregender Nervenkitz­el“, hieß es u. a. in einer Kritik des „Guardian“. Demnächst ist ihre viszerale Virtuositä­t in Bradley Coopers „Maestro“zu erleben – in dem Film über Leonard Bernstein spielt sie dessen Ehefrau Felicia Montealegr­e.

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