„Die Nasenbohr-Tests tun niemandem weh“
Beschlüsse für die Schulöffnung Mitte Februar finden in Kärnten großteils Anklang. Belastung für Familien sei mittlerweile zu groß.
Normalbetrieb in den Volksschulen, Schichtbetrieb in den Unter- und Oberstufen, dazu mehrmals wöchentlich verpflichtende „Nasenbohr-Tests“und für „Testverweigerer“weiterhin Homeschooling – die Beschlüsse der Regierung für die Schulöffnung Mitte Februar finden in Kärnten mit Abstrichen Anklang. Astrid Liebhauser, Kinderund Jugendanwältin des Landes, erklärt: „Präsenzunterricht unter Einhaltung der Schutzmaßnahmen ist besser als Fernunterricht, das kommt den Familien und den Schülern entgegen.“Für Letztere gehe es nicht nur um das Verinnerlichen des Lernstoffs.
„Schüler müssen soziale Kon
pflegen, soziale Kompetenzen in der Gruppe erlernen“, sagt Liebhauser. Und zu den Tests? „Nasenbohr-Tests tun keinem weh, das sieht man an den Lehrvideos auf der Homepage des Ministeriums. Wir sind jetzt in der Phase, wo wir uns fragen müssen: Was ist das kleinere Übel? Und da schlägt für mich das Pendel klar in Richtung Tests aus.“
Das unterstreicht auch Werner Rainer vom Landesverband der Kärntner Elternvereine. „Zwang ist nie das Optimale und Eltern sind mit Verpflichtungen selten einverstanden. Aber um die Infektionszahlen zu senken und positive Fälle herauszufiltern, bleiben nur Tests“, so Rainer: „Die Alternative sind geschlossene Schulen und das will niemand.“Gertrud Kalles-Walter, Elternvertreterin für die höheren Schulen, sagt ebenfalls: „Präsenzunterricht geht vor, die Belastungen für Fatakte milien sind zu groß geworden.“Dass auch für Kleinstklassen Schichtbetrieb gelten soll, erachtet sie für „nicht sinnvoll“.
Auch Kärntens Bildungsdirektor Robert Klinglmair begrüßt, dass nach langen Verschiebungen die Schüler endlich in die Schulen zurückkehren können. Es sei ein „richtiger Schritt“, dass die Volksschüler nach den Semesterferien wieder ganz normal in den Schulen unterrichtet werden. Von Bildungsminister Heinz Faßmann erwartet sich Klinglmair heute nähere Informationen zur Organisation der Tests.
Für Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser steht fest: „Wichtig und im Interesse der Kinder und Jugendlichen ist, dass es zu einer vorsichtigen Rückkehr zum Präsenzunterricht kommt.“
Wir sind jetzt in einer Phase, wo wir uns fragen müssen: Was ist das kleinere Übel? Astrid Liebhauser, Kinder- und Jugendanwältin