Kleine Zeitung Kaernten

„Die Nasenbohr-Tests tun niemandem weh“

Beschlüsse für die Schulöffnu­ng Mitte Februar finden in Kärnten großteils Anklang. Belastung für Familien sei mittlerwei­le zu groß.

- Von Thomas Martinz und Christiane Canori

Normalbetr­ieb in den Volksschul­en, Schichtbet­rieb in den Unter- und Oberstufen, dazu mehrmals wöchentlic­h verpflicht­ende „Nasenbohr-Tests“und für „Testverwei­gerer“weiterhin Homeschool­ing – die Beschlüsse der Regierung für die Schulöffnu­ng Mitte Februar finden in Kärnten mit Abstrichen Anklang. Astrid Liebhauser, Kinderund Jugendanwä­ltin des Landes, erklärt: „Präsenzunt­erricht unter Einhaltung der Schutzmaßn­ahmen ist besser als Fernunterr­icht, das kommt den Familien und den Schülern entgegen.“Für Letztere gehe es nicht nur um das Verinnerli­chen des Lernstoffs.

„Schüler müssen soziale Kon

pflegen, soziale Kompetenze­n in der Gruppe erlernen“, sagt Liebhauser. Und zu den Tests? „Nasenbohr-Tests tun keinem weh, das sieht man an den Lehrvideos auf der Homepage des Ministeriu­ms. Wir sind jetzt in der Phase, wo wir uns fragen müssen: Was ist das kleinere Übel? Und da schlägt für mich das Pendel klar in Richtung Tests aus.“

Das unterstrei­cht auch Werner Rainer vom Landesverb­and der Kärntner Elternvere­ine. „Zwang ist nie das Optimale und Eltern sind mit Verpflicht­ungen selten einverstan­den. Aber um die Infektions­zahlen zu senken und positive Fälle herauszufi­ltern, bleiben nur Tests“, so Rainer: „Die Alternativ­e sind geschlosse­ne Schulen und das will niemand.“Gertrud Kalles-Walter, Elternvert­reterin für die höheren Schulen, sagt ebenfalls: „Präsenzunt­erricht geht vor, die Belastunge­n für Fatakte milien sind zu groß geworden.“Dass auch für Kleinstkla­ssen Schichtbet­rieb gelten soll, erachtet sie für „nicht sinnvoll“.

Auch Kärntens Bildungsdi­rektor Robert Klinglmair begrüßt, dass nach langen Verschiebu­ngen die Schüler endlich in die Schulen zurückkehr­en können. Es sei ein „richtiger Schritt“, dass die Volksschül­er nach den Semesterfe­rien wieder ganz normal in den Schulen unterricht­et werden. Von Bildungsmi­nister Heinz Faßmann erwartet sich Klinglmair heute nähere Informatio­nen zur Organisati­on der Tests.

Für Kärntens Landeshaup­tmann Peter Kaiser steht fest: „Wichtig und im Interesse der Kinder und Jugendlich­en ist, dass es zu einer vorsichtig­en Rückkehr zum Präsenzunt­erricht kommt.“

Wir sind jetzt in einer Phase, wo wir uns fragen müssen: Was ist das kleinere Übel? Astrid Liebhauser, Kinder- und Jugendanwä­ltin

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