Wegen 3. Lockdown steigt Arbeitslosigkeit um 21 Prozent
36.565 Menschen stehen in Kärnten ohne Arbeit da. Massiv ist die Zunahme in Tourismus und Handel.
Sie ist in diesen Zeiten zu einem traurigen Ritual geworden: die monatliche Veröffentlichung der Arbeitslosenzahlen durch das AMS. Der hohen Arbeitslosenzahlen.
In Kärnten ist diese Zahl im Jänner (gegenüber Jänner 2020) um 21 Prozent bzw. 6313 Personen (davon 56 Prozent Frauen) stark gestiegen. Auf 36.565 Menschen. Da nützt es auch wenig, wenn das AMS die Arbeitslosen als „Arbeitssuchende“bezeichnet.
Die Arbeitslosenquote beträgt 14,5 Prozent. Sie ist gegenüber dem Vorjahresmonat um 2,8 Prozentpunkte höher.
Massiv ist die Zunahme – wie soll es im Lockdown auch anders sein – im Fremdenverkehr, wo in Kärnten mehr als doppelt so viele Arbeitslose wie vor einem Jahr zur Untätigkeit gezwungen sind. „Die Zunahme beträgt im Tourismus fast 118 Prozent, das sind 3426 Arbeitslose mehr. Rund 53 Prozent der Zunahme entfallen mithin auf den Tourismus“, sagt AMS-Geschäftsführer Peter Wedenig.
Im Handel sind 2816 Personen derzeit arbeitslos – um 20 Prozent mehr als vor einem Jahr. Auch bzw. sogar am Bau hat sich die Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vorjahr aufgebaut: 5467 Personen sind in dieser Branche arbeitslos, ein Plus von fast neun Prozent.
Zu den arbeitslos gemeldeten unselbstständig Erwerbstätigen kommen aber noch die vielen ebenfalls arbeitslosen Selbstständigen, nur, dass diese nicht in die AMS-Statistik fallen.
Und dazu kommen wiederum jene, die in Kurzarbeit sind. „3467 Betriebe mit 23.306 Mitarbeitern befinden sich in Kärnten derzeit in Kurzarbeit“, so Wedenig.
Wie sieht es bei den Jungen aus? 2921 Jugendliche, die unter 25 Jahre alt sind, sind in Kärnten derzeit arbeitslos. Um 535 oder 22 Prozent mehr als vor einem Jahr. Bei den Älteren über 50 Jahre sind 12.217 von Arbeitslosigkeit betroffen: um 2353 Personen oder 24 Prozent mehr als vor einem Jahr. 475 junge Menschen suchen eine Lehrstelle, aber nur 263 Lehrstellen sind derzeit frei – um 41 Prozent weniger als noch vor einem Jahr. Nach Bezirken grassiert die Arbeitslosigkeit prozentuell am stärksten in Hermagor (plus 80 Prozent), Spittal/Drau (plus 51 Prozent) und Feldkirchen (plus 31 Prozent).