Kleine Zeitung Kaernten

Begehrter Emmy öffnet Kärntnern weitere Türen

Für die Entwicklun­g führender Videosoftw­are gewann Bitmovin, in Klagenfurt gegründet, bekannten US-Fernsehpre­is „Emmy Award“.

- Von Uwe Sommersgut­er

Der rote Teppich wird in diesem Jahr leider fehlen. Der Mangel an Glamour tut der Freude über den Gewinn eines Emmy Awards der USamerikan­ischen National Academy of Television Arts & Sciences, die alljährlic­h die TVund Streamingw­elt mit Auszeichnu­ngen beglückt, freilich keinen Abbruch. So muss eben der Paketdiens­t die 39 Zentimeter hohe und 2,5 Kilogramm schwere Statuette aus Los Angeles nach Klagenfurt zustellen.

Das 2013 in der Landeshaup­tstadt gegründete Start-up Bitmovin gewinnt die begehrte Trophäe für Innovation­en im Bereich Online-TV für seinen, global betrachtet, maßgeblich­en Einfluss auf das Fernsehen bzw. Streaming. Für Chief Technology Officer (CTO) Christophe­r Müller ein besonderer Moment: Vor Jahren forschte der heute 35-Jährige bei Dolby in Los Angeles: „Die hatten damals ihren Emmy prominent im Eingangsbe­reich stehen.“Jetzt hat er seinen eigenen. In welchen Sphären sich Bitmovin bewegt, zeigt die Liste früherer Preisträge­r: Tech-Giganten wie Apple, Adobe, Google, Microsoft und Netflix konnten einen entgegenne­hmen. Die drei Gründer – neben Müller Christian Timmerer und CEO Stefan Lederer – entwickelt­en bereits an der Uni Klagenfurt einen neuen Video-StreamingS­tandard. Heute zählen RTL, die BBC, die „New York Times“und das Red Bull Media House zu ihren Kunden.

2020 ist die Nachfrage nach Online-Videos regelrecht explodiert. „Ich habe noch nie gesehen, dass Firmen in so kurzer Zeit so viele Innovation­en umgesetzt haben“, so Müller. „Das Beste: Wir liefern diese Innovation­en.“Trotz Corona stellte das stark wachsende Start-up von Singapur über Klagenfurt bis Mexiko 50 Mitarbeite­r ein. Projekte, die im letzten Jahr pandemiebe­dingt gestoppt wurden, werden heuer nachgeholt. „Das Interesse an Videosoftw­are beschleuni­gt sich weiter“, sagt Müller. Auch seine Eltern nutzen verstärkt Streaming und Videokonfe­renzen, „Mein Vater entdeckte, dass man Fußballsze­nen online anschauen kann“, schmunzelt Müller. Anders als CEO Lederer, („Stefan lebt im Flieger und in der FlughafenL­ounge“) leitet Müller derzeit vom Homeoffice in Pörtschach aus das auf drei Kontinente verEmmy streute Techniktea­m. Der Emmy Award steigere die Sichtbarke­it für die – nach internatio­nalen Maßstäben – noch kleine Bitmovin. Müller: „Diese Auszeichnu­ng ist ein Stempel für unsere hohe Qualität und für uns von großem Wert.“

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Sie steuern Bitmovin: CEO Stefan Lederer und CTO Christophe­r Müller
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KK KK/PRIVAT Bitmovin holt den Emmy Award für Innovation und die begehrte Trophäe nach Kärnten

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