Wie neuer Anadi-Chef Bank auf Kurs brachte
Vorstandschef der Anadi-Bank drehte Ergebnis innerhalb eines halben Jahres ins Plus. Ende März Online-Start in Deutschland.
Nach Jahren, in denen sich das Vorstandskarussell bei der Anadi-Bank – seit 2013 in Händen britischindischer Eigentümer – immer schneller zu drehen schien, scheint nun mit CEO Christian Kubitschek deutlich mehr Ruhe in die frühere Hypo Österreich eingekehrt zu sein. Zumindest entsteht dieser Eindruck in der Öffentlichkeit, der Kubitschek nun die Bilanz und das Jahresergebnis für 2020 vorlegte. Es gelang ihm eine Wende in Rekordzeit. Binnen eines Jahres konnte er das Ergebnis von -21,5 auf 0,5 Millionen Euro ins Plus drehen. Eigentlich in nur einem halben Jahr, denn der Deutsche übernahm erst zu Jahresmitte den Posten. Damals lag die Eigenkapitalquote bei 13,6 Prozent, Ende 2020 bei 15,2 Prozent, das entspräche einer Kapitalerhöhung um 17 Millionen Euro.
Wie das gelang? „Mit viel Disziplin“, sagt Kubitschek im Gespräch mit der Kleinen Zeitung. Nicht kapitaleffiziente Geschäfte wurden gestoppt, unnötige Liquidität abgebaut. So lagen bis zu seinem Eintreten in die Bank 500 Millionen Euro auf Konten der Nationalbank („Darauf wurde zuvor nicht gut genug geschaut“). Dafür zahlten die Kärntner 0,5 Prozent Negativzinsen. Jetzt sind es noch zwischen 250 und 300 Millionen Euro, in Summe wurden – inklusive Guthaben bei anderen Banken – 284 Millionen Euro an geparktem Kapital abgebaut. Die Bilanzsumme sank infolgedessen um 500 Millionen Euro auf 2,6 Milliarden Euro. Corona schlug sich in der Bilanz übrigens mit pauschalen Wertberichtigungen im Ausmaß von drei Millionen Euro nieder.
Auch auf der Kostenseite trat Kubitschek kräftig auf die Bremse, reduzierte den Personalstand von 274 auf 247 Vollzeitäquivalente. „2021 steuern wir auf 225 zu.“Um fünf Personen mehr, wird betont, als mit dem Betriebsrat im Sozialplan vereinbart. „Weitere Kündigungswellen wird es nicht geben“, verspricht Kubitschek.
zum strikten Sparkurs werde auch spürbar investiert. 2020 flossen bereits zehn Millionen Euro in Sozialplan und Digitalisierung, 2021 soll die gleiche Summe nochmals investiert werden – in den Ausbau des Digitalgeschäfts und in Effizienzmaßnahmen. Sichtbares Zeichen: Anadi startet mit Ende März, Anfang April sein Kreditgeschäft in Deutschland. Ohne physische Präsenz will Anadi Konsumentenkredite und KMU-Darlehen anbieten, „teils direkt, teils mit Partnern“, so Kubitschek. Giro- oder Sparkonten sind für die nächsten zwei, drei Jahre nicht geplant. Bis Ende 2022 sollen Onlinekredite im Ausmaß von 200 Millionen Euro in den Büchern stehen, davon rund 80 Millionen aus Österreich und 120 aus Deutschland. Für dieses Jahr nimmt sich Anadi noch 20 bis 30 Millionen