Corona völlig
wies: Kurz vor Symptombeginn hatte den 39-Jährigen nämlich ein Kollege zur Einschulung begleitet. Außerdem hatte der Angeklagte verschwiegen, kurz zuvor mit seiner Frau im Kosovo gewesen zu sein. Vor dem Richter rechtfertigte sich der Mann: „Ich hatte große Angst, dass ich meinen Arbeitsplatz verliere.“Er entschuldigte sich im Gerichtssaal auch bei der Ärztin, die er beschimpft hatte: „Es tut mit von ganzem Herzen leid.“Diese antwortete: „Ich bin froh, dass Sie wieder gesund sind.“
der Verhandlung drehten sich um eine Familienfeier, die in der Zeit, in der er schon in Quarantäne war und auf sein Testergebnis wartete, stattgefunden haben soll. Das bestritt der 39-Jährige vehement. Mehrere Mitglieder seiner Familie sagten entweder, dass es die Feier nicht gegeben habe, oder entschlugen sich der Aussage. Klärungsbedarf gibt es allerdings bei den Aussagen der Mutter und des Sohnes des Angeklagten. Beide hatten nämlich bei Befragungen von der Familienfeier erzählt.
Die Mutter des Angeklagten, die Anfang Juli selbst an Covid19 erkrankt war, gab vor Gericht jedoch an, dass sie vor der Polizei niemals etwas von einer Familienfeier gesagt habe – der Beamte müsse das falsch verstanden haben. Auch als der Richter sie auf die Folgen einer falschen Aussage aufmerksam machte, blieb die Frau dabei: „Es hat keine Feier gegeben.“Der Prozess wurde vertagt, auch um den Sohn zu hören.