Elisabeth Orth über Leben, Kunst und Lockdown.
DIE BURG-DOYENNE IST 85
In den Geburtstagsreigen rund um Thomas Bernhard, der morgen 90 Jahre alt geworden wäre, reihen sich auch die Salzkammergut Festwochen Gmunden ein, und zwar mit Minilesungen im digitalen Raum. So erzählt etwa der Schauspieler Michael Maertens, dass ihm Thomas Bernhard erstmals in Klagenfurt begegnet ist, als er am Stadttheater dessen „Der Ignorant und der Wahnsinnige“(1999) probte. Ziemlich am
Anfang des Stückes beschreibt ein Arzt, wie man ein Gehirn seziert – das kann man sich von Michael Maertens nun auf der Homepage der Festwochen vorlesen lassen. Weitere Videos beigesteuert haben unter anderen Michael Dangl, der den Text „Meine eigene Einsamkeit“liest, sowie Cornelius Obonya, der für seinen „Thomas Bernhard Moment“den „Theatermacher“gewählt hat.
www.festwochen-gmunden.at
Martin Gruber und sein aktionstheater ensemble streamen wieder „gegen die
Einsamkeit“: Bis zum 28. März gibt es acht ausgewählte Uraufführungen der Gruppe. Als Motto hat man diesmal „Fernbeziehung“gewählt und holt auch das Publikum ins Boot: Immer donnerstags gibt es Live-Gespräche mit den Mitwirkenden via Zoom. Diese Woche macht sich das Theater mit dem Stück „Die wunderbare Zerstörung des Mannes“auf die Suche nach einem neuen Männerbild. Streams und Publikumsgespräche sind kostenlos abrufbar, Anmeldung unter
www.aktionstheater.at
Das Wiener Konzerthaus hat sich seit der Schließung für Live-Publikum als StreamingAnbieter etabliert. Unter dem Titel „Auf den Punkt gebracht“gibt es jetzt ein neues Online-Format, das sich jeweils eine Woche lang mit einem speziellen Thema beschäftigt. Letzte Woche ging es los mit „Liedern aus Wien“, diese Woche widmet man sich dem Jazz, danach folgen Kammermusik und Klavier.
www.konzertzuhaus.at