Veronika Polloczek,
Veronika Polloczek (33), neue Leiterin des Archivs der Diözese Gurk, will historische Bestände zugänglich machen.
neue Leiterin des Archivs der Diözese Gurk, will historische Bestände zugänglich machen.
Das Ordnen, Erschließen und Sichern von Beständen ist eine abwechslungsreiche Tätigkeit Veronika Polloczek
Sie stammt aus Bayern und liebt Kärnten: Seit Dezember des Vorjahres ist die 33-jährige Altphilologin und Archivarin bereits in Klagenfurt, wo sie von ihrem Vorgänger, dem langjährigen Diözesanarchivar Peter Tropper, in ihren neuen Aufgabenbereich eingearbeitet wurde. „Es war nicht einfach, gerade im zweiten Lockdown den Umzug von Wien nach Kärnten zu organisieren“, sagt die junge Wissenschaftlerin, deren Lebensgefährte ihr dabei half und nachkommen wird. Gut, dass es auch ihre beste Freundin nach Klagenfurt verschlagen hat – die arbeitet nämlich inzwischen im Kärntner Landesarchiv.
Was reizt an der Beschäftigung mit Archivalien, alten Handschriften, Pfarrbüchern und anderen Dokumenten?
„Alte Handschriften sind faszinierend“, schwärmt die nahe Landshut aufgewachsene, zukünftige Diözesanarchivarin. „Das Ordnen, Erschließen und Sichern von Beständen ist eine verantwortungsvolle und abwechslungsreiche Tätigkeit.“Sie fühle sich wie eine Hüterin von Schätzen und freut sich darüber, „diese historischen Bestände der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.“
Neben Wissenschaftlern sind es vor allem Ahnenforscher, Nachlassverwalter und Genealogen, die regelmäßig die Service-Möglichkeiten des Diözesanarchivs in Anspruch nehmen. Seit Kurzem ist das nicht nur im Leseraum des Archivs in der Mariannengasse in Klagenfurt möglich, wo man bisher auf Anfrage die Dokumente einsehen konnte, sondern auch digital. In den vergangenen fünf Jahren leitete Archivar Peter Tropper, der Ende Februar in Pension geht, ein besonderes Projekt:
Dabei wurden die Geburts-, Trauungs- und Sterbebücher von mehr als 300 Kärntner Pfarren eingescannt und sind nun auf der Internet-Plattform „Matricula online“kostenlos für eine breite Öffentlichkeit einsichtig.
Auch Veronika Polloczek, die nach ihrer Matura im Gymnasium der Benediktinerabtei Niederaltaich bei Passau in Wien studierte, war während ihrer Ausbildung an Digitalisierungsprojekten beteiligt. Und in ihrer Dissertation, an der sie gerade arbeitet, befasst sie sich ebenfalls zentral mit modernen Medien.
Doch dafür dürfte in nächster Zukunft ebenso wenig Zeit bleiben wie für die Hobbys der jungen Frau. Yoga und Wandern sind ihr Ausgleich – und natürlich das Kennenlernen ihrer neuen Heimat. Kärnten war bisher ihr geliebtes Urlaubsland, jetzt findet sie „es schade, dass alles zu hat.“So muss halt manche Neugierde und Wissenslücke mittels Google gefüllt werden. Oder mit Hilfe ihres Freundes. Der ist nämlich Steirer.