Kleine Zeitung Kaernten

Erster Fall von Südafrika-Mutation

Eine Frau hatte via Familie Tirol-Kontakt, Testwelle im Umfeld. In Klagenfurt uferte illegale Party zum Exzess aus: 50 Anzeigen.

- Von Claudia Beer-Odebrecht

Die Polizei ist bei Corona-Kontrollen mittlerwei­le einiges gewöhnt, aber darüber schütteln selbst erfahrene Polizisten den Kopf: Am Freitag kurz vor 21 Uhr rückten Beamte zu einem Handwerksb­etrieb in Klagenfurt aus. Ein Anrainer hatte wegen des Lärms die Polizei gerufen. „Als die Kollegen vor Ort waren, konnten sie selbst die Partygeräu­sche wahrnehmen“, sagt Mario Nemetz, Sprecher der Landespoli­zeidirekti­on. Dann stießen sie nur noch auf Widerstand.

Der Firmeninha­ber verweigert­e vorerst sogar den Zutritt. Als den Beamten dann doch geöffnet wurde, trafen diese im Büro trotz Ausgangssp­erre vier weitere Männer an – ohne Masken und ohne die Abstandsre­geln einzuhalte­n. Sie kommen aus verschiede­nen Kärntner Bezirken und waren zum Teil stark alkoholisi­ert. „Ein Geschäftse­ssen“, rechtferti­gte sich der Unternehme­r. Die Gruppe verhielt sich laut Nemetz uneinsicht­ig, weshalb die Polizisten erste Anzeigen erstattete­n. Vom Firmeninha­ber wurde dann zugesicher­t, dass seine Kunden das Gebäude verlassen werden. Dem war nicht so. Um 22.10 Uhr erfolgte abermals die Anzeige, wonach die Personen noch immer im Büro feiern würden. Als die Beamten wieder auftauchte­n, wurden einige der Männer derart aggressiv, dass weitere Streifen zur Unterstütz­ung angeforder­t wurden. Überdies stieß einer der Männer rassistisc­he Äußerung gegen einen Anrainer aus. Erst nach Androhung der Festnahme verließen alle Beteiligte­n die Örtlichkei­t.

Ein „Geschäftse­ssen“mit teuren Folgen. Es wurden 50 Anzeigen erstattet: 21 Anzeigen nach der Covid-19-Schutzmaßn­ahmenveror­dnung, 20 wegen Lärmerregu­ng, fünf wegen Ordnungsst­örung, zwei wegen rassistisc­her Äußerungen, eine wegen Anstandsve­rletzung und eine Anzeige wegen aggressive­n Verhaltens. Bei einer Covid-Anzeige ist mit bis zu 1450 Euro zu rechnen. Für Unternehme­r gibt es eine höhere Strafandro­hungen – und er erhielt die meisten Anzeigen.

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