Erster Fall von Südafrika-Mutation
Eine Frau hatte via Familie Tirol-Kontakt, Testwelle im Umfeld. In Klagenfurt uferte illegale Party zum Exzess aus: 50 Anzeigen.
Die Polizei ist bei Corona-Kontrollen mittlerweile einiges gewöhnt, aber darüber schütteln selbst erfahrene Polizisten den Kopf: Am Freitag kurz vor 21 Uhr rückten Beamte zu einem Handwerksbetrieb in Klagenfurt aus. Ein Anrainer hatte wegen des Lärms die Polizei gerufen. „Als die Kollegen vor Ort waren, konnten sie selbst die Partygeräusche wahrnehmen“, sagt Mario Nemetz, Sprecher der Landespolizeidirektion. Dann stießen sie nur noch auf Widerstand.
Der Firmeninhaber verweigerte vorerst sogar den Zutritt. Als den Beamten dann doch geöffnet wurde, trafen diese im Büro trotz Ausgangssperre vier weitere Männer an – ohne Masken und ohne die Abstandsregeln einzuhalten. Sie kommen aus verschiedenen Kärntner Bezirken und waren zum Teil stark alkoholisiert. „Ein Geschäftsessen“, rechtfertigte sich der Unternehmer. Die Gruppe verhielt sich laut Nemetz uneinsichtig, weshalb die Polizisten erste Anzeigen erstatteten. Vom Firmeninhaber wurde dann zugesichert, dass seine Kunden das Gebäude verlassen werden. Dem war nicht so. Um 22.10 Uhr erfolgte abermals die Anzeige, wonach die Personen noch immer im Büro feiern würden. Als die Beamten wieder auftauchten, wurden einige der Männer derart aggressiv, dass weitere Streifen zur Unterstützung angefordert wurden. Überdies stieß einer der Männer rassistische Äußerung gegen einen Anrainer aus. Erst nach Androhung der Festnahme verließen alle Beteiligten die Örtlichkeit.
Ein „Geschäftsessen“mit teuren Folgen. Es wurden 50 Anzeigen erstattet: 21 Anzeigen nach der Covid-19-Schutzmaßnahmenverordnung, 20 wegen Lärmerregung, fünf wegen Ordnungsstörung, zwei wegen rassistischer Äußerungen, eine wegen Anstandsverletzung und eine Anzeige wegen aggressiven Verhaltens. Bei einer Covid-Anzeige ist mit bis zu 1450 Euro zu rechnen. Für Unternehmer gibt es eine höhere Strafandrohungen – und er erhielt die meisten Anzeigen.