Start-up aus Velden bringt Test-Lolli
Jungunternehmer Nikolaus Resch bringt in Österreich erstmals einen Coronatest zum Lutschen auf den Markt. Der Lollipop ist zwar nicht süß, aber einfach und hygienisch.
Mit Schieflagen kennt er sich bestens aus: Nikolaus Resch aus Velden ist Weltklasse-Segler. Er nahm an Olympischen Spielen teil, gewann unter anderem WMSilbermedaillen.
Nun hat der 36-Jährige eine Schieflage bei Corona-Schnelltests geortet: nur Nasenabstriche, Spucktests und PCR-Tests. „Nichts Gescheites dabei, was mit einfacher Handhabe zu besseren Lösungsmethoden kommt und zuverlässig ist.“Resch machte klar Schiff und gründete ein Unternehmen. Seine Kontakte nach und sein Netzwerk in Asien, die er noch von Profizeiten im Segeln hat, ermöglichten ihm eine bemerkenswerte Handelspartnerschaft. Über sein erst im Jänner gegründetes Start-up „21med“vertreibt Niko Resch nun Corona-Tests zum Lutschen, die aussehen wie ein Lutscher – und auch so heißen: Lollipop.
„Wir haben den Exklusivvertrieb in Österreich“, sagt Resch. Gelistet ist Lollipop vor allem in Apotheken, wo er für die Eigenanwendung gekauft werden kann. Er kann aber auch online bestellt werden. Für 11,99 Euro das Stück, Familienpackungen sind billiger. Geliefert wird binnen zwei Tagen.
Die Anwendung: Man „lutscht“den Test 1,5 Minuten lang. Die Rückseite zeigt durch einen bläulich verfärbten Punkt an, dass man ihn richtig bzw. lange genug angewendet hat. In einer Viertelstunde zeigt er das Ergebnis. Somit ist der Lutscher ideal für Selbsttests, auch für Kinder.
Resch ist mit vollen LollipopLagern (bei Gebrüder Weiss) ins unternehmerische Risiko gegangen. Er hofft, dass sie sich bald leeren, dabei spielt ihm die gestiegene Testfrequenz in Ös
terreich in die Hände. Seine Rechnung: In Apotheken können derzeit rund 50 Gratis-Tests pro Tag durchgeführt werden, „mit dem Lollipop kann man das verzehnfachen“. Auch für Unternehmen eigne sich der Lollipop gut, was die Testung der Mitarbeiter angeht.
Produziert wird der Stick in China, er wird per Luftfracht geliefert. Validieren bzw. überprüfen ließ Resch ihn aber in den USA und in Deutschland, wo seine Qualität bestätigt wurde. Auch erkennt der Lollipop alle bisher bekannten Coronamutationen. Die Empfindlichkeit des Produktes wird mit 95,65 Prozent angegeben, seine Spezifität mit 98,44 Prozent.
Mittlerweile ist Partner Julian Kircher mit zehn Prozent in die 21med GesmbH eingestiegen. Mitarbeiter wurden und werden angeheuert. Mit Hilfe der Unternehmens- und Produktidentitäten-Plattform Moodleys, die in Graz und Wien ansässig ist, soll 21med wachsen und sich im Markt gewissermaßen breit machen.
Derzeit ist Lollipop das einzige Produkt im Portfolio. Zukünftig soll 21med auch Gesundheitsmanagement per App anbieten, womöglich sogar samt Online-Apotheke und Online-Gesundheitsversicherung. Denn Jungunternehmer Resch bleibt realistisch – und weiterhin im Segler-Jargon: „Ich hoffe, dass die Coronathematik bald abflaut. Aber wir machen weiter.“