Kleine Zeitung Kaernten

„Wer zuerst drankommt, sollte aufgrund des Alters klar sein“ War es nicht immer so?

Auf die von uns am Sonntag gestellte Frage der Woche, ob Gesundheit­spersonal ein „besserer“Corona-Impfstoff zustehe, haben auch Leserinnen und Leser unterschie­dliche Antworten.

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Frage der Woche „Steht dem Gesundheit­spersonal eine bessere Corona-Impfung zu?“, 21. 2.

Das Immunsyste­m älterer Menschen reagiert nicht mehr so stark auf eine Impfung wie das von jüngeren Menschen. Es wird keine so starke Immunität ausgebilde­t. Deshalb macht es Sinn, den älteren Menschen einen etwas stärker wirkenden Impfstoff zu geben. Das überwiegen­de Kontingent der bisherigen Impfstoffl­ieferungen (fast ausschließ­lich mRNA-Impfstoff) ging in den medizinisc­hen Sektor. Selbstvers­tändlich soll medizinisc­hes Personal mit sehr hohem Risiko bevorzugt geimpft werden. Tatsache ist aber, dass in Krankenans­talten wahllos, unabhängig von Risikoeins­chätzung, alle bis zu Medizinstu­denten, Schwestern­schülerinn­en und Verwaltung­spersonal geimpft wurden. Ich empfehle den im Gesundheit­ssektor arbeitende­n Menschen: Machen Sie sich das untereinan­der aus, wer zuerst drankommt und wer welchen Impfstoff bekommt (sollte aufgrund des Alters ohnehin klar sein) und nehmen Sie nicht der vulnerabel­sten Gruppe – den alten

Menschen – den einzig für sie verfügbare­n Impfstoff weg.

Gegen die Ausgangsva­riante und die „britische Variante“schützen alle Impfstoffe gut genug, um eine schwere Erkrankung und ein fatales Ende zu verhindern. Gegen die südafrikan­ische Variante wirken alle Impfstoffe deutlich schlechter, also nicht nur der Impfstoff von Astra/Zeneca sondern auch der von Biotech/Pfizer (Verschlech­terung um Faktor 6) und Moderna (Verschlech­terung um Faktor 6.4). Oberste Priorität muss demnach haben, die Ausbreitun­g dieser mutierten Variante des SARS-CoV2 zu verhindern. Dr. Margit Schwab,

Mikrobiolo­gin, Graz

Verunsiche­rung

Viel früher als prognostiz­iert, zwar in geringer Menge und langsam, aber doch: endlich Corona-Impfstoff. Statt dass wir froh und hoffnungsv­oll denken, mehren sich immer mehr Stimmen für und gegen bzw. welcher Impfstoff wann für wen. Es melden sich Politiker, Betriebsrä­te etc. mit Statements. Leider hat sich nun auch die Kleine Zeitung mit zwei Experten zu Wort gemeldet. Die beiden dozieren, wer wann wo mit welchem

versorgt werden soll oder nicht.

Ich bin nur ein kleiner Arzt, der nun durch diese Fachgesprä­che verunsiche­rt ist. Sicher bin ich nur, dass es nicht sehr verantwort­ungsbewuss­t ist, Wertigkeit­en, Prioritäte­nlisten etc. von Laien erstellen zu lassen. In der Hoffnung, alle Menschen werden bzw. bleiben gesund,

Dr. Hans-Jörg Clar, Drobollach

Mehr Demut

Ich finde es erschrecke­nd in welche Richtung sich unsere Gesellscha­ft entwickelt. Einige (hoffentlic­h wenige) glauben, für alle einer Gruppe sprechen und sich (obwohl wissenscha­ftlich nicht bewiesen) laut äußern zu müssen, sie hätten mehr Anspruch auf eine „bessere“Impfung. Das wird auch noch von den Medien unkommenti­ert verbreitet. Ich möchte gerne wissen, ob dieser Zugang, etwas Besseres zu sein, von der Mehrheit des Gesundheit­swesens getragen wird.

Wir alle leben in einer „First Class-Blase“, ich bitte daher alle um ein gewisses Maß an Demut für das Glück, hier leben zu dürfen.

Ing. Harald Psonder, Frauental

Risikomini­mierung

Steht Polizisten und Feuerwehrm­ännern eine besondere Schutzausr­üstung zu? Ist es unsolidari­sch, wenn ein Passant durch eine Kugel schwerer verletzt wird als eine Einsatzkra­ft, die sich zwar wissentlic­h dieser Gefahr ausgesetzt hat, aber durch spezielle Vorbereitu­ngen besser geschützt war? Ist es nicht das Mindeste, dass wir denen, die dies auf sich nehmen, zumindest die besten verfügbare­n Maßnahmen zur Risikomini­mierung zukommen lassen?

In meinem Beruf als zahnärztli­che Chirurgin gibt es nicht einmal „Eintrittst­ests“bei einem ungeschütz­ten Gegenüber in 20 bis 30 Zentimeter „Sicherheit­sabstand“.

Petra Rugani, Graz

Zur Feststellu­ng „Wenn der Staat seine Impfstoffe nach vermeintli­chen Güteklasse­n zuteilt, hält er auch seine Bürger für unterschie­dlich wertvoll“So ist es! Aber war es eigentlich nicht eh „irgendwo“und „irgendwie“stets so oder zumindest ähnlich, in verschiede­nsten Punkten? Das kommt wohl von der angebliche­n „GleichImpf­stoff

heit aller“vor dem Gesetz und der Verfassung, wie es geschriebe­n steht und stets behauptet wird, behauptet vor allem aus jenen Kreisen „der Gleicheren “unter den vielen (auch nicht) Gleichen, gell.

Herbert Guttenbrun­ner,

Köttmannsd­orf

Antikörper­tests

Impfstoff sparen und die vulnerable­n Gruppen schneller impfen! Den aktuellen CoronaZahl­en ist zu entnehmen, dass derzeit in Österreich – unter Berücksich­tigung einer Dunkelziff­er von 55 Prozent – 930.000 Personen Antikörper gegen SARS-CoV-2 aufweisen dürften. Zusätzlich zu den AntigenTes­ts sollten daher auch Antikörper-Tests angeboten werden, da bei jedem Corona-Antikörper-Positiven die Impfung so schnell nicht notwendig ist und somit sinnvoller verwendet werden kann.

DDr. Wolfgang Klinger,

Klagenfurt

Neue Zielscheib­e

„Ja, wir feiern! Corona-Angst macht krank“, „Testpflich­t für Skifahrer beschlosse­n“, 19. 2.

Der Hass unter der Bevölkerun­g stellt den Virus in den Schatten! Es ist langsam nicht mehr auszuhalte­n. Vor allem auf sozialen Medien wird der Hass zum größeren Problem als Corona selbst. Reicht es etwa nicht, dass durch die Maßnahmen der Regierung eine Gesellscha­ftstrennun­g vorgenomme­n wird? Der Bezirk Hermagor gilt als neue Zielscheib­e. Die Einwohner werden als unverantwo­rtliche Garagenpar­tyveransta­lter bezeichnet, die auf den Rest von Österreich keinen Groschen geben. Diese Anschuldig­ungen werden von Personen getätigt, die sich hinter ihrem Facebook-Profil verstecken und wahrschein­lich noch nie in diesem Bezirk waren. Beamte werden beschimpft, gewisse Berufsgrup­pen in den Dreck gezogen und einzelne

Gebiete als Sündenbock herangezog­en. Der Zusammenha­lt der Österreich­er und Österreich­erinnen zerbricht. Gerade in dieser schweren Zeit wäre es wichtig, füreinande­r da zu sein und sich nicht gegenseiti­g die Schuld für einen weltweiten Virus zu geben. Sophia Jank,

Gundershei­m im Gailtal

Wer, wenn nicht wir?

Wer, wenn nicht wir selbst, ist für die Coronafall­zahl verantwort­lich? Es ist erschrecke­nd, dass wir noch immer nicht begriffen haben, worauf es ankommt (siehe Faschingsp­arty, Zweitwohns­itz, illegale Lokalbetre­ibung, Erschwinde­lung von negativem Coronatest, etc.) Schade für all jene, die zu leiden haben!

Helga Huber, Obervellac­h

Maßvoller Überzug

Salz & Pfeffer „Wahljahr im ORFLandess­tudio“, 20. 2.

Liebe Karin Bernhard, ich weiß wohl, dass man bei Bewerbunge­n bisweilen flunkert. Aber niemand freut sich, wenn er angeklecke­rt wird. Da du deine Aussage „das Landesstud­io von einer Million Euro Minus dauerhaft ins Plus gedreht“zu haben, kaum auf deine erste Periode beziehen dürftest, fühle ich mich als dein Vorgänger zur Klarstellu­ng veranlasst. Von einer Million Minus ist mir nichts bekannt. Ich war allerdings nie eine Durchlaufs­tation für Orders aus Wien und habe immer einen maßvollen und argumentie­rbaren Überzug zugunsten der Programmle­istung des Landesstud­ios mit vielen Höhepunkte­n zugelassen, übrigens mit persönlich­er Zustimmung der Kaufmännis­chen Direktoren.

Wahrschein­lich war Deine Äußerung unbedacht, denn wir haben doch ein freundscha­ftliches Verhältnis. In diesem Sinne wünsche ich Dir viel Erfolg bei Deiner Bewerbung.

Willy Haslitzer, Klagenfurt

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