Südafrika-Mutation: Nun müssen 200 Soldaten der TürkKaserne in Spittal in Quarantäne.
Der Sohn jener Spittalerin, die sich mit der Südafrika-Variante des Coronavirus infiziert hat, ist in der Türk-Kaserne beschäftigt. Alle Soldaten wurden abgesondert und einem PCR-Test unterzogen.
Es ist ein Wettlauf mit der Zeit, den die Contact-Tracer in Kärnten aktuell hinlegen: Am Sonntag wurde bekannt, dass eine Frau aus dem Bezirk Spittal als Kärntner „Patient Null“an der südafrikanischen Variante des Coronavirus erkrankt ist. Aber weil die Sequenzierung über eine Woche dauerte, kann die Frau, die nur einen leichten Verlauf hatte, demnächst ihre Quarantäne schon wieder beenden.
Schwerwiegende Folgen hat der Fall trotzdem: „Die Frau ist die Mutter eines der Soldaten,
in der Türk-Kaserne in Spittal beschäftigt sind“, sagt Christoph Hofmeister, Pressesprecher des Militärkommandos Kärnten.
In der Kaserne mit mehr als 200 Heeres-Angehörigen erfolge jetzt ein Corona-Screening, so Hofmeister: „Bis die Ergebnisse der PCR-Tests vorliegen, kann es ein paar Tage dauern.“Die Kaserne sei nicht geschlossen, es herrsche aber „eingeschränkter Dienstbetrieb“.
Für die Tests seien Mitarbeiter des Amts für Rüstung und Wehrtechnik aus Wien angereist. Die mehr als 200 Angehörigen der Kaserne sind sich bis zum Vorliegen ihres PCR-Testergebnisses in Absonderung. „Die meisten in Heimquarantäne“, präzisiert Hofmeister.
Die Tücke der Südafrika-Variante besteht darin, dass sie ansteckender sein dürfte als das „Normalvirus“. In Tirol gibt es 201 bestätigte Fälle. Ein Familienmitglied der Frau aus dem Bezirk Spittal war dort und wurde dann positiv getestet. Der Versuch, bei dieser Person Mutationen festzustellen, schlug laut Landessprecher Gerd Kurath aber fehl: „Jetzt müssen wir bei der Nachverfolgung der Kontaktpersonen der Frau schnell sein.“
Mit einem priorisierten Contact Tracing habe man bereits beim Verdacht auf die Mutation begonnen. Nicht nur die Heeresangehörigen, auch Arbeitskollegen, Bekannte und Familienmitglieder werden als Kontaktpersonen der Kategorie 1 eingeordnet und mussten PCR-Tests zur Bestimmung der Virendie
last absolvieren. Wie viele Verdachtsfälle rund um die südafrikanische Mutation aktuell bestehen, könne das Land nicht herausfiltern, sagt Kurath.
Die Sequenzierung erfolge zum Teil in einem Labor in Wien, zum anderen Teil in einem privaten Institut in Deutschland. Bis ein Ergebnis einlangt, dauert es im Fall von Wien – auch im Fall der infizierten Spittalerin – länger als eine Woche, Ergebnisse des deutschen Labors werden in Kärnten ausgearbeitet, was die Wartezeit auf vier Tage reduziert.
In der Spittaler Kaserne werden alle PCR-Tests unterzogen. Alle Betroffenen wurden abgesondert.
Christoph Hofmeister Militärkommando Kärnten