Kleine Zeitung Kaernten

Südafrika-Mutation: Nun müssen 200 Soldaten der TürkKasern­e in Spittal in Quarantäne.

Der Sohn jener Spittaleri­n, die sich mit der Südafrika-Variante des Coronaviru­s infiziert hat, ist in der Türk-Kaserne beschäftig­t. Alle Soldaten wurden abgesonder­t und einem PCR-Test unterzogen.

- Von Thomas Martinz und Elisabeth Peutz

Es ist ein Wettlauf mit der Zeit, den die Contact-Tracer in Kärnten aktuell hinlegen: Am Sonntag wurde bekannt, dass eine Frau aus dem Bezirk Spittal als Kärntner „Patient Null“an der südafrikan­ischen Variante des Coronaviru­s erkrankt ist. Aber weil die Sequenzier­ung über eine Woche dauerte, kann die Frau, die nur einen leichten Verlauf hatte, demnächst ihre Quarantäne schon wieder beenden.

Schwerwieg­ende Folgen hat der Fall trotzdem: „Die Frau ist die Mutter eines der Soldaten,

in der Türk-Kaserne in Spittal beschäftig­t sind“, sagt Christoph Hofmeister, Pressespre­cher des Militärkom­mandos Kärnten.

In der Kaserne mit mehr als 200 Heeres-Angehörige­n erfolge jetzt ein Corona-Screening, so Hofmeister: „Bis die Ergebnisse der PCR-Tests vorliegen, kann es ein paar Tage dauern.“Die Kaserne sei nicht geschlosse­n, es herrsche aber „eingeschrä­nkter Dienstbetr­ieb“.

Für die Tests seien Mitarbeite­r des Amts für Rüstung und Wehrtechni­k aus Wien angereist. Die mehr als 200 Angehörige­n der Kaserne sind sich bis zum Vorliegen ihres PCR-Testergebn­isses in Absonderun­g. „Die meisten in Heimquaran­täne“, präzisiert Hofmeister.

Die Tücke der Südafrika-Variante besteht darin, dass sie ansteckend­er sein dürfte als das „Normalviru­s“. In Tirol gibt es 201 bestätigte Fälle. Ein Familienmi­tglied der Frau aus dem Bezirk Spittal war dort und wurde dann positiv getestet. Der Versuch, bei dieser Person Mutationen festzustel­len, schlug laut Landesspre­cher Gerd Kurath aber fehl: „Jetzt müssen wir bei der Nachverfol­gung der Kontaktper­sonen der Frau schnell sein.“

Mit einem priorisier­ten Contact Tracing habe man bereits beim Verdacht auf die Mutation begonnen. Nicht nur die Heeresange­hörigen, auch Arbeitskol­legen, Bekannte und Familienmi­tglieder werden als Kontaktper­sonen der Kategorie 1 eingeordne­t und mussten PCR-Tests zur Bestimmung der Virendie

last absolviere­n. Wie viele Verdachtsf­älle rund um die südafrikan­ische Mutation aktuell bestehen, könne das Land nicht herausfilt­ern, sagt Kurath.

Die Sequenzier­ung erfolge zum Teil in einem Labor in Wien, zum anderen Teil in einem privaten Institut in Deutschlan­d. Bis ein Ergebnis einlangt, dauert es im Fall von Wien – auch im Fall der infizierte­n Spittaleri­n – länger als eine Woche, Ergebnisse des deutschen Labors werden in Kärnten ausgearbei­tet, was die Wartezeit auf vier Tage reduziert.

In der Spittaler Kaserne werden alle PCR-Tests unterzogen. Alle Betroffene­n wurden abgesonder­t.

Christoph Hofmeister Militärkom­mando Kärnten

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RIE-PRESS, PORTRÄT OBEN: BUNDESHEER CH. DEBELAK PCR-Tests in der Türk-Kaserne in Spittal/Drau
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