Ringen um Sommerkindergarten
Eltern drängen auf mehrere Standorte, Stadt wartet Anmeldungen ab.
Beide Seiten haben Zahlen, um ihre Argumente zu untermauern – und für sich genommen, sind sie jeweils schlüssig. Die Eltern von 40 Kindern des öffentlichen Kindergartens „Bunte Knöpfe“im Klagenfurter Lakesidepark – in Summe besuchen 50 Kinder den Kindergarten – fordern eine Öffnung des Kindergartens auch im Sommer. Ihre Begründung: Viele sind des Berufes wegen nach Klagenfurt gezogen, und hätten hier keine Verwandten, um die Betreuungslücken von insgesamt neun Wochen im Jahr– alleine im Sommer sind es sechs Wochen – zu überbrücken. Sie wünschen sich einen Sommerkindergarten im Lakesidepark – weil die Kinder auch an diesen Ort und die Betreuer gewöhnt sind.
steht Bildungsstadtrat Franz Petritz (SPÖ), der aufschlüsselt, dass von 2487 Kindergarten-, Kindergruppenund Hortkindern gerade einmal 157 Kinder im Vorjahr den Sommerkindergarten besucht haben. Rund 6,5 Prozent, wie er ausführt. „Wir haben jedes Jahr einen Sommerkindergarten angeboten, er wird eben von wenigen Leuten genützt“, argumentiert Petritz. Ein Standpunkt, den die
Eltern der „Bunten Knöpfe“so nicht gelten lassen wollen. Denn die Form des Sommerkindergartens in einer Auffanggruppe belaste viele Kinder, sie werde daher „nur in Notfällen“angenommen.
Dass es sich hier um die gleiche Angebots- und NachfrageProblematik wie beim öffentlichen Verkehr handelt – bei einem schlechten Angebot sinkt auch die Nachfrage – sieht Petritz wohl ein, stellt aber die Frage: „Wer soll das bezahlen?“Die Stadt schieße schon jetzt 18 Millionen Euro in die Kinderbetreuung bei. „Irgendjemand wird die Mehrkosten tragen müssen.“