Herzblut schlägt für Biathlon und Technik
Die Villacherin Anna Juppe (21) gibt bei der Junioren-WM in Obertilliach ihr Debüt. Im Sommer 2020 wechselte sie erst zum Biathlonsport.
Es ist der Wahnsinn, was die Großen bei der Biathlon-WM in Pokljuka geleistet haben. Im Herbst ist man gemeinsam Runden gelaufen und man weiß, wenn man da einmal mithalten kann, ist man nicht nur österreichweit dabei, sondern in der Weltspitze. Das sorgt für Motivation und stimmt viele hoffnungsvoll für die Zukunft“, erzählt Anna Juppe, die ihre Leidenschaft zum Biathlonsport erst vergangenen Sommer entdeckte. „Ich habe 2010 mit dem Langlaufen begonnen, doch als ich letztes Jahr zum Heeressport kam, bin ich im Leistungszentrum in Hoch
filzen zum ersten Mal mit Biathlon in Berührung gekommen und war hin und weg. Ich habe mir davor das Wadenbein gebrochen und hatte sozusagen genügend Zeit zum Nachdenken. Ich dachte mir, das wäre der richtige Zeitpunkt etwas anderes auszuprobieren“, verriet die Askö-Villach-Athletin.
Die heimischen Biathlonverantwortlichen zeigten reges Interesse an der 21-Jährigen. „Ich bin enorm dankbar, dass mir der Einstieg so leicht gemacht wurde. Aufgrund von Corona dauerte alles länger, doch im Juni konnte ich meine ersten Schüsse absolvieren und mir war schnell klar, dass ich das durchziehen werde.“Die Kärntnerin kann sich auf ihre Stärke, das
Laufen, „verlassen, am Schießstand habe ich im Gegensatz zu routinierten Athletinnen meine Gedanken noch nicht immer an der richtigen Stelle. Mir fehlt die Beständigkeit, es gibt Ausreißer in beide Richtungen. Dieser Spannungswert, geht’s auf oder nicht, ist in dieser Sportart enorm hoch. Wenn’s beim Langlaufen zach wird, schaltete man den Kopf aus, das ist im Biathlon nicht möglich“.
Ihrem Debüt bei der am Samstag beginnenden Junioren-Weltmeisterschaft in Obertilliach fiebert Juppe entgegen. „Da der IBU-Junioren-Cup coronabedingt abgesagt werden musste, freue ich mich riesig auf die Wettkämpfe ’daheim’. Ich werde das Bestmögliche präsentieren, was ich in der kurzen Zeit erlernt habe.“Apropos Obertilliach. Die frisch gebackene Weltmeisterin im Massenstart, Lisa Hauser, gewann bei ihrer ersten Junioren-WM in Osttirol 2013 Silber und Bronze. Auch der Stern des vielfachen Weltmeisters, Weltcup-Gesamtsiegers und Olympiasiegers Johannes Thingnes Bö ging 2013 im Osttiroler Lesachtal auf.
Juppes Herzblut schlägt allerdings nicht allein für den Biathlonsport, sondern auch für die Technik. „Ich studiere Ingenieurwissenschaften und hoffe, dass ich einmal in der Entwicklung bei einer Skifirma, die Langlaufski produziert, mitwirken kann. Das wäre ein Traum.“