Sieben Hektar für neue Ideen KlagenfurtHauptbahnhof
Das Gebiet nördlich des Hauptbahnhofs hat die Stadt Klagenfurt für einen Ideenwettbewerb ausgeschrieben.
Es ist ein Teil der Stadt, um den man gewöhnlich einen Bogen macht – weil das Betreten derzeit verboten ist. Die Remise der Stadtwerke nördlich des Hauptbahnhofs, der Makerspace der Wirtschaftskammer in der Lastenstraße und das Areal des Autohauses Sintschnig. Gemeinsam mit dem Grundstück des Hallenbades – das ja in einigen Jahren abgerissen wird – hat man nun diesen Teil der Stadt für den europaweiten Architektenwettbewerb „Europan 16“ausgeschrieben. „Die Ausschreibung wird bis April vorbereitet, im Dezember sollten Ergebnisse vorliegen“, sagt Robert Piechl, Leiter der Abteilung Stadtplanung.
„Wir haben uns für diese externe Organisation entschieden, um gemeinsam mit unseren Kooperationspartnern das sieben Hektar große Areal zwischen Bahnhof und dem Hallenbad optimal ausbauen zu können“, erklärt Bürgermeisterin Maria-Luise Mathiaschitz (SPÖ). Die Besonderheit an „Europan 16“: Sämtliche teilnehmende Architekten und Raumplaner sind jünger als 40 Jahre.
So eindeutig die kurzfristige Perspektive für den Wettbewerb ist, so offen ist, wann es tatsächlich zu einer Umsetzung der Ergebnisse kommen könnte. Während man beim Autohaus Sintschnig bereits an einer Verlegung des Standortes arbeitet, ist der Zeitrahmen bei der Auflassung der Remise völlig offen. „Die Dekarbonisierung unserer Flotte hat die nächsten
Jahre eine hohe Priorität, auch wir brauchen dazu einen neuen Standort und werden unseren Beitrag leisten, damit dieses Areal attraktiv gestaltet werden kann“, sagt Stadtwerke-Vorstand Erwin Smole.
Daran, dass Ideenwettbewerben nicht zwingend eine Umsetzung folgen muss, erinnerte Reinhold Wetschko, langjähri
ger Präsident der Kärntner Zentralvereinigung der Architektinnen Österreichs, im Sommer in einem Interview mit der Kleinen Zeitung. „In Helsinki, in Finnland, gibt es Stadtgebiete, für die alle fünf Jahre ein Wettbewerb gemacht wird – ohne, dass je gebaut wurde. Aber man lässt neue Erkenntnisse und Bedürfnisse einfließen“, erklärte Wetschko damals.