„Sind wir Schönwetter-Wirte?“
Kärntens Gastronomen und Hoteliers sind befremdet.
Dass wir erst im April aufsperren dürfen, ist natürlich ein Dilemma. Aber mir ist lieber, es ist eine Woche länger zu und dann aber sicher offen. Also offen, im Sinne, dass dann nicht mehr geschlossen wird.“Sigi Moerisch, Sprecher der Kärntner Hoteliers in der Wirtschaftkammer, ist Pragmatiker. Nach der Pressekonferenz der Regierung gestern Abend bleibt er gelassen, wiederholt aber seine inständige Hoffnung, dass, wenn geöffnet wird, geöffnet b-l-e-i-b-t.
„Die Konzepte sind da. Wir haben in Kärnten eine App für Hotelgäste entwickelt, die wäre super brauchbar.“Auch den von Kurz vorgeschlagenen „grünen“Corona-Pass findet Moerisch gut. „Ich glaube, so
Lieber eine Woche länger zu, aber dann sicher offen, damit
wir nicht wieder schließen müssen.
Sigi Moerisch
etwas darf man auch demokratiepolitisch einfordern. Und wer sich nicht testen oder impfen lassen will: Macht nichts. Er bleibt dann eben zu Hause.“
Bei Gastronom und WirteSprecher Stefan Sternad gingen gestern Abend -zig SMS, Whatsapps und Anrufe von Branchenkollegen ein: „Sind wir nur Schönwetter-Wirte“, ätzen die einen. „Ich fange gleich zu weinen an“, sagen die anderen. Sternad selbst ist geschockt: „Nur SchanigartenGeschäft, aber trotzdem Eintrittstests und Contacttracing: Da machst garantiert Verlust. Betriebswirtschaftlich ist die Maßnahme ein glatter Fünfer. Wir fühlen uns veräppelt“, so Sternad, der prinzipiell für Eintrittstests ist.
Seine Befürchtung: „Wir drohen, die Bereitschaft der zukünftigen Gäste zu verlieren.“Wenn die aber nicht gegeben ist, „hat Kärnten keinen Sommer“, da können die Gastronomen noch so gute Sicherheitsmaßnahmen haben.
Regional unterschiedliche Maßnahmen befürworten beide Unternehmer.