Wären Sie auch Vizebürgermeisterin? „Nein“
Sie sind vor sechs Jahren mit einer Koalition mit zwei Drittel der Stimmen angetreten, jetzt hat man knapp mehr als die Hälfte. Ist man da eigentlich nicht abgewählt?
MARIA-LUISE MATHIASCHITZ:
Vielleicht haben wir unsere Erfolge zu wenig verkauft. Ich kann beweisen, dass die Stadt jetzt besser da steht. Mein Ziel ist es, die Hälfte jener Wähler zu mobilisieren, die nicht zur Wahl gegangen sind. Weil es eben nicht egal ist, wer Bürgermeister wird.
Mit wem möchten Sie weiter regieren? Wäre das Team Kärnten eine Option?
Man wird nach der Bürgermeisterwahl Gespräche führen. Ich bin bis heute stolz, dass die Arbeit für die Stadt im Mittelpunkt gestanden ist und es keinen Streit in dieser sehr breiten Koalition gegeben hat.
Wenn es keine Koaltionsansage gibt, dann eine Absage? Scheider wirbt um Menschen, die „Sie nicht wollen“. Ist da noch eine Koalition möglich?
Die Bevölkerung erwartet, dass wir arbeiten. Die Art wie Christian Scheider Wahlkampf führt, spricht Bände und die Menschen sollen sich ein Bild darüber machen.
Sie sind Ärztin, wir haben eine Pandemie. Aber die Menschen in dieser Stadt scharen sich nicht hinter Sie.
Das sehe ich so nicht. Wir sind gut durch die Krise gekommen, aber die Menschen sind müde, die Kommunen können nur umsetzen, was von Wien kommt und das ist oft widersprüchlich. Das wird dann oft der Kommunalpolitik zugeschrieben. Es versteht niemand: Warum ist die Gastronomie nicht offen? Es gibt überall Take-awayKaffe und Pizza. Die Menschen sitzen dicht gedrängt auf den Parkbänken. Hier ist die Bundesregierung gefordert, Lockerungen durchzusetzen, denn das wäre sicherer. Es ist warm, die Menschen möchten die Natur genießen.
Landeshauptmann Peter Kaiser sagte, man werde mit Kampfgeist in die Stichwahlen gehen. Sind die Angriffe auf die Bundesregierung schon ein Vorgeschmack darauf – obwohl Kärnten und Klagenfurt hohe Inzidenzzahlen haben?
Ich attackiere niemanden, noch dazu in der Pandemie nicht. Aber ich gebe zu bedenken, ob man unter strengen Auflagen nicht vermehrt Sicherheit geben kann. Ich habe großes Vertrauen in die Bevölkerung. Die Wahl, die in den nächsten 14 Tagen stattfinden wird, ist eine Entscheidung, ob Klagenfurt seinen Weg weiter gehen wird, oder wieder zurückfallen wird in das Sprunghafte, das wir schon gehabt haben.
Angenommen Sie gehen als Verliererin aus der Stichwahl hervor: Stehen Sie auch als Vizebürgermeistern zur Verfügung?
Nein.
Das wäre also das Ende ihrer Politik-Karriere?
Ja