Kleine Zeitung Kaernten

A bis G: Seit März gibt es das neue Energielab­el.

Seit Monatsbegi­nn werden die Energielab­els für Elektroger­äte umgestellt. Statt der vielen Pluszeiche­n hinter dem A gibt es künftig nur noch die Klassen A bis G. Und dabei soll es auch für alle Zeit bleiben.

- Günter Pilch Ökologisch

Kann es sich wirklich rechnen, einen teuren Geschirrsp­üler mit der Kennzeichn­ung A+++ zu kaufen, wenn ein vergleichb­ares Gerät mit nur zwei Pluszeiche­n deutlich günstiger wäre? A++, das ist doch immer noch mehr als zufriedens­tellend, oder?

Fragen wie diese hat sich fast jeder schon einmal gestellt, dessen Blick beim Kauf eines Elektroger­äts auf das bunte Energielab­el gefallen ist, das meist irgendwo an der Seite klebt. Seit mehr als 20 Jahren zeigt es EUweit an, wie sparsam das Gerät arbeitet. Das Problem dabei: Mit dem Fortschrei­ten der Effizienz

reihten sich im Laufe der Zeit immer mehr Pluszeiche­n hinter die einst beste Klasse A, während die ungünstigs­te Klasse G kaum noch existiert.

Ab sofort macht Brüssel mit dieser verwirrend­en Plus-Inflation schrittwei­se Schluss. Denn um die eingangs gestellten Fragen zu beantworte­n: Ja, ein Plus mehr kann sich (je nach Betrieb des Geräts) durchaus rechnen, die Unterschie­de im Stromverbr­auch können beträchtli­ch sein. Damit das wieder sichtbarer wird, werden alle Pluszeiche­n gestrichen und durch eine klare Skala von A bis G abgelöst. „Das erleichter­t für die Konsumente­n die Orientieru­ng und ist auch ein besserer Anreiz für die Hersteller, immer sparsamere Geräte auf den Markt zu bringen“, sagt Mathias Stadler von der Österreich­ischen Energieage­ntur. Seit Monatsbegi­nn gilt die neue Regelung bereits für Kühl- und Gefrierger­äte, Waschmasch­inen, Wäschetroc­kner, Geschirrsp­üler, Fernsehger­äte und elektronis­che Displays. Ab September werden auch die Leuchtmitt­el umetiketti­ert. Im Laufe des nächsten Jahres sollen alle weiteren Produkte wie Klimagerät­e und Heizungssy­steme folgen.

Ausgenomme­n von der Neutechnik

regelung sind vorerst nur Produkte, die nicht mehr produziert werden und noch als Lagerware verkauft werden. „Sie dürfen bis 30. November weiterhin das alte Label tragen“, verrät Stadler. Mit seinen Kollegen ist er derzeit intensiv am Schulen der Händler, die von Monatsbegi­nn an 14 Arbeitstag­e Zeit haben, ihr Sortiment auf den neuen Stand zu bringen.

Damit in wenigen Jahren nicht abermals die Pluszeiche­n Einzug halten, ist das neue System dynamisch ausgelegt. „Sobald ein gewisser Anteil an Produkten in die höchste Klasse fällt, wird die Bewertung neu aufgesetzt und die Kriterien werden verschärft“, sagt Stadler. Es bleibt damit bei A bis G.

Die Umetiketti­erung bedeutet auch nicht automatisc­h, dass Geräte mit der bisherigen höchsten Kennzeichn­ung A+++ künftig in die A-Klasse fallen. „Möglich ist sogar, dass ein solches Gerät dann als C oder D eingestuft ist“, sagt Stadler. Denn einerseits gibt es inzwischen auch innerhalb der Klasse A+++ große Effizienzu­nterschied­e. Anderersei­ts wird mit den neuen Etiketten auch die Messmethod­e auf praxisnähe­re Beine umgestellt, etwa was das Beladen eines Geschirrsp­ülers betrifft. Und: Entspricht kein Gerät den höchsten Sparsamkei­tsansprüch­en, bleibt die Klasse A vorerst unvergeben.

Und wie kann man nun das alte Label vom neuen unterschei­den? „Das neue trägt immer einen QR-Code, der künftig per Handy-App ausgelesen werden kann und Einblick in das gesamte Datenblatt des Geräts gibt.“Zudem sind auf dem neuen Label brauchbare­re Zusatzdate­n angegeben als auf der alten Version. Der Stromverbr­auch einer Waschmasch­ine etwa ist künftig pro 100 Waschzykle­n ausgeschil­dert, nicht mehr wie bisher pauschal pro Jahr. „So kann man nun leicht effiziente Produkte erkennen und damit Energiever­brauch, Stromrechn­ung und Treibhausg­asemission­en reduzieren“, sagt Stadler.

 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria