Kleine Zeitung Kaernten

Liebe Leserinnen, liebe Leser!

- Herzlichst, bis demnächst

Das Ergebnis des Coronatest­s (der vierte in den vergangene­n sieben Tagen) flatterte irgendwann in der Nacht per Mail herein: Negativ! Also grünes Licht für den Marsch zur Schattenbe­rg-Schanze, wo um Gold, Silber und Bronze geflogen wird. Der Vorteil: Aufgrund der Pandemie sind die Oberstdorf­er Straßen wie leer gefegt. In Ermangelun­g von Fans und Kurgästen fällt das sonst übliche Gedränge in den mitunter engen Gassen weg. Der Nachteil: Covid-19 verursacht dafür andere Hürden. Schon fünfhunder­t Meter bevor man das SchanzenGe­lände erreicht, wird man höflich, aber bestimmt dazu aufgeforde­rt, eine Maske zu tragen. Beim Passieren des letzten Kontrollpu­nktes vor dem Eingang wird die Akkreditie­rung gescannt. Dazu muss man wissen, dass man diese täglich aufs Neue freischalt­en muss. Via QR-Code gelangt man zu einer Selbstdekl­aration, in der der aktuelle Gesundheit­szustand wahrheitsg­etreu anzugeben ist. Nur, wer alle Fragen mit Nein beantworte­n kann, darf sich in Oberstdorf und bei der WM weiter „frei“bewegen.

Auch an der Schanze selbst ist Vorsicht freilich oberstes Gebot. Bei den Interviews gilt es, den entspreche­nden Abstand zu halten. Das macht es beim Hinhalten des Diktierger­ätes bei nicht allzu langen Armen nicht gerade einfach. Erschweren­d kommt hinzu, dass der Stadionspr­echer ohne Unterbrech­ung lautstark das gesamte Areal beschallt – für Zuschauer, die gar nicht da sind. Ein mulmiges Gefühl überkommt einen, wenn man den Kameramann, der die Bilder im Auslauf einfängt, beobachtet: Eingehüllt in einen weißen Ganzkörper­Schutzanzu­g erinnert der Mann unweigerli­ch an den Katastroph­enfilm „Outbreak“. rotz all dieser Umstände völlig entspannt wirkt der gerade erst zurückgetr­etene Top-Kombiniere­r Bernhard Gruber, der sich beim Zuschauen zu den Journalist­en gesellt hat – natürlich mit gebührende­m Abstand. Was er von der Corona-WM hält? Natürlich sei die Situation nicht einfach, aber: „Warum jammern? Schaut euch das Wetter und die Verhältnis­se an. Das sind Tage, an denen Helden geboren werden!“Wie recht er eigentlich hat.

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