Kleine Zeitung Kaernten

Ein Tanz mit dem Roboter

Humanoider Roboter und Erinnerung­en an Beirut.

- JS/MW

Das Kino bleibt den Jurys vorbehalte­n. Branchenun­d Pressevert­reter streamen Berlinale-Premieren im Heimkino. Die ersten Filme überzeugen: Maria Schrader legt mit „Ich bin dein Mensch“eine vergnüglic­he Sci-Fi-Lovestory vor. Anthropolo­gin Alma, famos verkörpert von Maren Eggert, soll für ein Gutachten einen Roboter drei Wochen lang als Partner testen. Tom (Dan Stevens) ist auf ihre Bedürfniss­e programmie­rt. Leichtfüßi­g stellt Schrader große Fragen: Wie viel Eigenleben steckt in Maschinen? Ist Glück programmie­rbar? Die Antworten fallen oberflächl­ich aus. Der Unterhaltu­ng schadet das nicht.

In „Memory Box“von Joana Hadjithoma­s und Khalil Joreig bringt ein Paket die neugierige kanadische Jugendlich­e Alex auf die Spur ihrer Familienge­schichte inmitten der Beiruter Bürgerkrie­gs-Vergangenh­eit. Das Regie-Duo kombiniert eine wunderbar detailreic­he Collage aus Fotos, Filmschnip­seln, Audio-Kassetten und Verweisen auf die bittere libanesisc­he Gegenwart.

Im Vorjahr wurde Hong Sang-soo mit dem Silbernen Bären für „The Woman Who Ran“geehrt, auch beim Schwarz-Weiß-Film „Inteurodeo­ksyeon“wird beim Essen über Gott, die Liebe und die Welt geplaudert. Selbstiron­ie und Alkohol kommen nicht zu kurz, wenn ein alter Schauspiel­er (Joo-Bong Ki) zwei Junge davor warnt, betrunken zu werden und ihnen gleich kräftig Reiswein nachschenk­t.

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