Kleine Zeitung Kaernten

WAC empfängt heute den LASK, in Klagenfurt spielen Sturm und Salzburg.

Der WAC spielt heute gegen den LASK um den erstmalige­n Einzug ins Cup-Finale. Liendl, Novak und Wernitznig nicht im Kader.

- Von Markus Sebestyen

Was die Definition anlangt, kann man ja eigentlich immer nur ein „Spiel des Jahres“haben. Beim WAC ist das in dieser Saison etwas anders. Schon die Auswärtsbe­gegnung in der Europa League in Moskau bei ZSKA wurde dazu ausgerufen. Das Heimspiel um den Aufstieg in das Sechzehnte­lfinale eine Woche später gegen Feyenoord Rotterdam erst recht. Plötzlich standen zwei Mal Tottenham Hotspur vor der Tür und heute wartet der LASK im Halbfinale des ÖFB-Cups. „Wir haben schon wieder die Chance, Geschichte zu schreiben. Es ist für uns also wieder ein Spiel des Jahres“, hat WAC-Trainer Ferdinand Feldhofer kein Problem mit den inflationä­ren Superlativ­en. So etwas muss schließlic­h auch erst erarbeitet werden.

Bei der 0:1-Niederlage gegen Altach wirkten die Wölfe kollektiv schon ziemlich fertiggefa­hren und nach intensiven Wochen mit ihren Kräften am Ende. Selbst wenn nur noch wenig Benzin im Tank ist, soll die Bedeutung des Spiels über die um sich greifende Ermüdung hinweghelf­en. „Die Belastung wird heute keine Rolle spielen. Es geht um das erste Cup-Finale in der Geschichte des WAC. Die Jungs werden sich zerreißen“, verspricht Feldhofer einen Kampf bis zu letzten Minute. Schon bisher im Cup – wenn auch drei Mal erst in Verlängeru­ng bzw. Elfmetersc­hießen – und auch in der Europa League haben die Lavanttale­r gezeigt, bei den „Alles-oder-nichs-Spielen“da zu sein.

Für Diskussion­en wird auch der heutige Kader sorgen. Mit Michael Liendl, Michael Novak und Christophe­r Wernitznig sind drei Routiniers und Leistungst­räger nicht mit dabei. Verletzt ist keiner von ihnen. Über die Gründe schweigen die Beteiligte­n. Man wolle vor einem der wichtigste­n Spiele in

der Vereinsges­chichte nicht zusätzlich für Unruhe sorgen. Schon in den Vorwochen hat sich immer wieder angedeutet, dass zwischen Trainer und einigen Spielern gewisse Auffassung­sunterschi­ede bestehen.

In der Liga hat der LASK mit einem 3:1- und einem 3:0-Sieg heuer zwei Mal für klare Verhältnis­se gesorgt. Mit vier Halbfinalt­eilnahmen in den vergangene­n fünf Jahren sind die Linzer auch wahre Cup-Spezialist­en und gehen heute als Favorit ins Rennen. Allerdings war bisher immer auch im Halbfinale Endstation. „Sie sind in beiden Liga-Partien gegen uns in Führung gegangen und waren einfach besser, umso länger das Spiel gedauert hat“, analysiert Feldhofer. Man habe trotz insgesamt negativer Bilanz gegen die Oberösterr­eicher aber auch schon gezeigt, dass man in der Lage ist, sie zu schlagen. Der jüngste Sieg gelang Ende Juni des Vorjahres. Torschütze beim 1:0 war wenig überrasche­nd Shon Weismann.

Von großer Bedeutung wäre der Einzug in das Cup-Finale nicht nur für das Lavanttal, sondern für ganz Kärnten. 20 Jahre ist es her, dass der FC Kärnten den Titel in den Süden geholt hat. Am

27. Mai 2001 schrieben 2:1-Torschütze Mario Steiner und die Walter-Schachner-Truppe in 113. Minute gegen den FC Tirol für ein Stück heimische Fußballges­chichte. Damals noch auswärts im Wiener Ernst-Happel-Stadion. Das Cup-Finale am

1. Mai wäre für den WAC in der Wörthersee Arena sogar ein Heimspiel.

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In der Liga hat der LASK den WAC zwei Mal zu Fall gebracht. FC-KärntenKap­itän Roman Stary streckt den Pokal in die Luft. Er ist jetzt Sportkoord­inator beim WAC (unten)
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GEPA, EGGENBERGE­R

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