Die Kleinen sind trotz Schwäche zufrieden
Für Grüne und Neos brachten Gemeinderatswahlen keinen Rückenwind für die Landtagswahlen. Die Chefs der Kleinparteien sind dennoch zufrieden und freuen sich über Positivbeispiele.
Kärnten ist für etablierte Kleinparteien kein leichtes Pflaster. Bei den Gemeinderatswahlen bestätigte sich das für Grüne und Neos. Beide gehen von niedrigem Level aus. 3,55 Prozent (-2,21) weist die Landeswahlbehörde im Kärnten-Ergebnis für die Grünen aus. Für die Neos sind es 1,36 Prozent (plus 0,08). Der Startnachteil für beide ist, dass sie nicht (mehr) im Landtag sind. Beide haben es für die Wahl 2023 als Ziel.
Leicht wird es nicht. Die Grünen, die in 31 Gemeinden kandi
diert haben, sind nach dem Wahlsonntag aller zufrieden „mit dem großen Meilenstein“, wie Parteichefin Olga Voglauer betont. Weil die Partei selbst anders als die Wahlbehörde rechnet. Dort, wo Grüne Teil von Kooperationen sind, zählen sie die Mandate mit. Man sei mit 52 Mandataren in 30 Gemeinderäte eingezogen, heißt es aus der Partei. Die Wahlbehörde weist 40 Sitze (minus 28) aus. Rückenwind aus dem urbanen Raum, wo Grüne punkten sollten, bleibt aus. In Klagenfurt und Villach gab es deutliche Mi
nus-Ergebnisse. Handlunsbedarf also für die Partei. Doch Voglauer nennt Positives, freut sich etwa über das Ergebnis von
Christoph Gräfling in Feldkirchen, wo die Mandate verdoppelt und der Stadtratsitz fix ist.
17.627 Wähler unterstützten bei der Gemeinderatswahl 2015 noch die Grünen, diesmal waren es 10.680. Bei der Landtagswahl 2018 waren es 9188, bei der Nationalratswahl 2019 dann 29.654 Stimmen. Auch wenn Vergleiche mit Kommunalwahlen hinken, Wählerpotenziale sind allemal sichtbar.
In fünf Gemeinden (gleich wie 2015) sind die Neos diesmal angetreten, in drei haben sie den Einzug geschafft: In Klagenfurt mit drei Mandaten und Klubstärke, in Seeboden mit
vier Mandaten, einem Gemeindevorstand, in Spittal erneut mit einem Mandat; in Völkermarkt wurde um sieben Stimmen das Mandat verpasst. Auch Neos-Chef Markus UnterdorferMorgenstern, er war Spitzenkandidat in Seeboden, ist zufrieden mit den gesamt 4093 Stimmen. KK „Jetzt haben wir acht Mandate, zuletzt war es eines.“Mit Blick auf die Landtagswahlen knüpft er nun Kontakte zu den erfolgreichen Wiener Neos zwecks Unterstützung für den Programmund Organisationsprozess in Kärnten.