Pech auch auf der Großschanze: Platz 4 für die Favoritin.
Für Favoritin Marita Kramer blieb bei der WM-Premiere auf der Großschanze nur der vierte Platz. Gold ging an Maren Lundby.
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21.00 Uhr
Es war ein historischer Moment, als sich Paige Jones Mittwochabend auf der Schattenberg-Schanze vom Zitterbalken abstieß. So wurde der unbekannten Amerikanerin als Erster in der Startliste die Ehre zuteil, den ersten Frauen-Großschanzenbewerb bei einer nordischen Weltmeisterschaft zu eröffnen. Das Finale der besten 30 erreichte Jones zwar nicht, doch ist ihr der historische Meilenstein nicht mehr zu nehmen.
Einen anderen, noch weit bedeutenderen Schritt wollte Marita Kramer mit dem Premierentitel auf dem großen Bakken setzen. Als Dominatorin in den Trainings hob die Salzburgerin als große Favoritin in den Wettkampf ab, setzte eineinhalb Stunden später aber nur auf dem undankbaren vierten Platz auf. Das zweite Blech für die 19Jährige, die auf der Normalschanze aufgrund einer dubiosen Jury-Entscheidung um eine Einzel-Medaille gebracht worden und ebenfalls nur auf Platz vier gekommen war.
die nach dem ersten Durchgang noch auf Platz drei gelegen war, 5,2 Punkte auf Bronze. Über diese Medaille freute sich die Slowenin Nika Krizˇnar, die sich hinter Weltmeisterin Maren Lundby und Sara Takanashi einreihte. Für die Norwegerin Lundby war es das zweite Einzel-Gold nach Seefeld 2019 – und für Norwegen ein strahlendes Trostpflaster, nachdem Se
riensieger Halvor Egner Granerud nach einem positiven Coronatest für die restlichen WMEntscheidungen ausfällt.
Kramer, die im Finaldurchgang die schlechtesten Windbedingungen der Topspringerinnen vorfand und damit erneut das Pech an ihren Springerstiefeln haften hatte, konnte ihre Enttäuschung nach der Entscheidung nicht verbergen. „Ich fühle mich leer. Aber schon, als ich die grüne Linie gesehen habe, war klar, dass es sich nicht ausgeht.“Nachsatz: „Ich hab Nerven gezeigt.“
Trotzdem konnte die Weitenjägerin aus Maria Alm positiv bilanzieren, hat sie doch gleich bei ihrem WM-Debüt mit Gold (Team) und Bronze (Mixed) zwei Medaillen eingeflogen. „Ich bin auch sehr zufrieden.
Eine Medaille war das Ziel, jetzt sind es zwei geworden. Jetzt fokussiere ich mich auf die nächsten Wettkämpfe“, sagt Kramer, die zuletzt ja auch im Weltcup vom Pech verfolgt war und ihre Gesamtführung in Rasnov, wo sie nach einem falsch positiven Coronatest nicht antreten durfte, verloren hat.
Zweitbeste Österreicherin wurde Chiara Hölzl als Achte einen Platz vor Daniela IraschkoStolz. Sophie Sorschag kam auf Rang 17. „Sie hat es heute leider nicht runtergebracht. Aber als klare Favoritin war es auch nicht einfach für sie. Zweimal Vierte ist brutal – manche Menschen müssen eben härter kämpfen im Leben als andere“, fand Iraschko-Stolz tröstende Worte für Kramer.