Weltreisender der Musik
Matthias Forenbacher (46), Kapitän der Musik, wählte die Klagenfurter Stadtpfarrkirche als Leuchtturm für eine CD.
Eine Gretsch ist sie, die edle Gitarre. Und nein, Matthias Forenbacher tut nicht so, als wollte er damit im Lendhafen auftreten. Ohne Strom. Doch Journalistinnen sind neugierig und wollen wissen, welchem Instrument er die Klänge seines Albums „Dogs“entlockt hat. Straßenkonzerte sind dem Singer-Songwriter außerdem durchaus geläufig. Damit begann die musikalische Karriere des Grazers, der schon vor Jahren (auch) in Klagenfurt vor Anker ging. Als Schüler sei er ein paar Mal mit dem Zug nach Wien gefahren um dort auf der Straße zu musizieren, erinnert er sich. Mit 20 jobbte er dann in einem renommierten Countryclub in Boston (USA).
Die Musik faszinierte ihn schon als Kleinkind immens. „Steirische Ziehharmonika wollte ich als Kind spielen“, erzählt Matthias Forenbacher, „ein großes Instrument mit lautem, coolem Klang. Aber ich musste Flöte lernen, das habe ich gehasst.“Die E-Gitarre entdeckte er als Jugendlicher für sich. Heute spielt er „Gitarre, Trommel, Mundharmonika, steirische Ziehharmonika, Banjo, Klavier . . .“.
Doch die Welt der Musik ist nicht seine einzige. Matthias Forenbacher studierte in Wien und Rom Medienkommunikation und Politikwissenschaft. Er promovierte in Klagenfurt und Edmonton. Er spricht Englisch, Französisch, Italienisch und Spanisch. „In Kanada habe ich in der Botschaft gearbeitet“, erzählt er. als „Schnittstelle zwischen den beiden Außen- und den beiden Bildungsministerien hatte ich eine Ausstellung über österreichische Migranten zu organisieren.“Später war er als „Sprecher einer Außenministerin“tätig. Österreich hatte damals die EU-Ratspräsidentschaft. Im Außenministerium habe es ihm „extrem gefallen“, sagt er, „an einem Tag Kontakt mit dem Minister, dem Kanzler, dem Chauffeur, den Migranten. Das war großartig.“D er Vater eines bald sechsjährigen Sohnes scheut aber auch weniger elitäre Arbeit nicht. Um das Leben zu finanzieren, setzt er sich zwischendurch ans Steuer eines Lkw. „Das mache ich seit 28 Jahren“, sagt er, „es ist auch eine Phase, in der man nachdenken kann, in der man ständig in Bewegung ist – wie die Musik.“Doch die Bedingungen seien härter geworden. A ls Sujet für seine jüngst bei Pumpkin Records erschienene CD „Dogs“wählte Matthias Forenbacher den Klagenfurter Stadtpfarrturm zum Sujet für das Cover. „Mit einem iPod habe ich das Bild irgendwann in der Nacht gemacht“, erzählt er: „Es ist grobkörnig, es hat etwas Mystisches, etwas Spirituelles. Wie die 15 „noirs“, instrumentale Variationen des Liedes „Ein Hund kam in die Küche“, die da zu hören sind.