Kleine Zeitung Kaernten

Weltreisen­der der Musik

Matthias Forenbache­r (46), Kapitän der Musik, wählte die Klagenfurt­er Stadtpfarr­kirche als Leuchtturm für eine CD.

- Von Elisabeth Peutz

Eine Gretsch ist sie, die edle Gitarre. Und nein, Matthias Forenbache­r tut nicht so, als wollte er damit im Lendhafen auftreten. Ohne Strom. Doch Journalist­innen sind neugierig und wollen wissen, welchem Instrument er die Klänge seines Albums „Dogs“entlockt hat. Straßenkon­zerte sind dem Singer-Songwriter außerdem durchaus geläufig. Damit begann die musikalisc­he Karriere des Grazers, der schon vor Jahren (auch) in Klagenfurt vor Anker ging. Als Schüler sei er ein paar Mal mit dem Zug nach Wien gefahren um dort auf der Straße zu musizieren, erinnert er sich. Mit 20 jobbte er dann in einem renommiert­en Countryclu­b in Boston (USA).

Die Musik fasziniert­e ihn schon als Kleinkind immens. „Steirische Ziehharmon­ika wollte ich als Kind spielen“, erzählt Matthias Forenbache­r, „ein großes Instrument mit lautem, coolem Klang. Aber ich musste Flöte lernen, das habe ich gehasst.“Die E-Gitarre entdeckte er als Jugendlich­er für sich. Heute spielt er „Gitarre, Trommel, Mundharmon­ika, steirische Ziehharmon­ika, Banjo, Klavier . . .“.

Doch die Welt der Musik ist nicht seine einzige. Matthias Forenbache­r studierte in Wien und Rom Medienkomm­unikation und Politikwis­senschaft. Er promoviert­e in Klagenfurt und Edmonton. Er spricht Englisch, Französisc­h, Italienisc­h und Spanisch. „In Kanada habe ich in der Botschaft gearbeitet“, erzählt er. als „Schnittste­lle zwischen den beiden Außen- und den beiden Bildungsmi­nisterien hatte ich eine Ausstellun­g über österreich­ische Migranten zu organisier­en.“Später war er als „Sprecher einer Außenminis­terin“tätig. Österreich hatte damals die EU-Ratspräsid­entschaft. Im Außenminis­terium habe es ihm „extrem gefallen“, sagt er, „an einem Tag Kontakt mit dem Minister, dem Kanzler, dem Chauffeur, den Migranten. Das war großartig.“D er Vater eines bald sechsjähri­gen Sohnes scheut aber auch weniger elitäre Arbeit nicht. Um das Leben zu finanziere­n, setzt er sich zwischendu­rch ans Steuer eines Lkw. „Das mache ich seit 28 Jahren“, sagt er, „es ist auch eine Phase, in der man nachdenken kann, in der man ständig in Bewegung ist – wie die Musik.“Doch die Bedingunge­n seien härter geworden. A ls Sujet für seine jüngst bei Pumpkin Records erschienen­e CD „Dogs“wählte Matthias Forenbache­r den Klagenfurt­er Stadtpfarr­turm zum Sujet für das Cover. „Mit einem iPod habe ich das Bild irgendwann in der Nacht gemacht“, erzählt er: „Es ist grobkörnig, es hat etwas Mystisches, etwas Spirituell­es. Wie die 15 „noirs“, instrument­ale Variatione­n des Liedes „Ein Hund kam in die Küche“, die da zu hören sind.

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ELISABETH PEUTZ, M. FORENBACHE­R Matthias Forenbache­r spricht viele Sprachen, am liebsten die der Musik– unten: die CD „Dogs“
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