„Nehmen wir uns an der Nase und handeln!“
Leser sind besorgt über den Image-Schaden für Hermagor durch die hohe Zahl an Infizierten.
„Testpflicht für Ausreise aus Hermagor naht“, 2. 3.
Die Inzidenzzahl im Bezirk Hermagor schießt durch die Decke. Einschränkungen, die einem beträchtlichen Teil unserer Bevölkerung im Tal zwar auffallen, aber mitunter völlig „wurscht“sind: „Fahr ma halt außerhalb des Bezirks Ski!“oder „Feiern wir halt privat im Hintergrund!“– so Reaktionen von Querulanten, die mit ihrem Handeln dem gesamten Land großen Schaden zufügen.
Der Tourismus in unserer Region mit rund 700 großteils familiengeführten Beherbergungsund Gastronomiebetrieben sichert neben den Betreiberfamilien rund 2500 Mitarbeitern Beschäftigung, er ist innovativer Motor für unzählige Betriebe und deren weitläufiges Betätigungsfeld. Am vergangenen Montag sind wir auf den Boden der Wahrheit zurückgeholt worden und werden nun das machen müssen, was wir durch Hausverstand und gesunde Disziplin längst beeinflussen hätten können: Wir schränken uns ein, lassen uns bitte testen und denken hoffentlich über unsere Zukunft nach.
Ein Wiederaufbau unseres in Mitleidenschaft gezogenen Images sowie das Erreichen einer noch hoffentlich rechtzeitig beginnenden Sommersaison geht jeden Einzelnen etwas an! Wenn wir also wollen, dass die breit gefächerte und größte Wertschöpfungskette unserer Region nicht einzelne Kettenglieder verliert, so nehmen wir uns an der Nase und handeln! Arbeiten wir gemeinsam daran, unsere Region wieder zu einer sicheren und vertrauenswürdigen Urlaubsdestination werden zu lassen. Hans Steinwender,
Tourismusobmann der Stadtgemeinde Hermagor-Pressegger See
Der ganze Bezirk leidet
Es wird immer berichtet, dass im Bezirk Hermagor die Zahlen an Infizierten sehr hoch sind. Warum gibt man nicht einmal diese Zahl jeweils nach Gemeinden an? Dann wüsste man, wo die meisten Infizierten sind und könnte gezielter die Pandemie bekämpfen. Es muss ja nicht der ganze Bezirk darunter leiden, nur weil einige sich nicht an die Regeln halten.
Engelbert Wastl, Kirchbach
Bewusste Ablenkung
Jeder normal denkende Mensch hat die Coronaverschärfung beim Skifahren als totale Fehlentscheidungen empfunden; die steigenden Zahlen belegen es jetzt! Für mich war diese Aktion so: Wenn eine Lawine das Nassfeld bedroht, evakuiere ich in Hermagor die Bewohner! Eine bewusste Ablenkung der Verantwortlichen, die nicht den Mut haben, die wahren Verursacher der immer höheren Infektionszahlen zur Verantwortung zu bringen. Hermagor
Perspektive
Laut Aussage unseres Kärntner Landeshauptmanns „lechzen“die Menschen nach Perspektiven und Öffnungen. Das haben sie gut erkannt, Herr Kaiser! Doch sie haben nicht erkannt, dass wir uns nicht nach halbherzigen Schanigartenöffnungen mit Eintrittstest und Contact Tracing sehnen, sondern nach einem ungezwungenen, fröhlichen Miteinander in den Gaststätten, ohne das Gefühl, vom Staat ständig bevormundet und überwacht zu werden!
Martin Wohlbang, St. Veit/Glan
Kopf über den Wolken
Kanzler Kurz wirkt wie von dieser Welt entrückt. Mit dem Kopf über den Wolken sieht er zwar in die Ferne, wo er großartige Visionen wahrnimmt, jedoch nicht mehr bis zum Boden, wo seine Bürger in existenzielle Nöte geraten. So kümmert er sich in Brüssel um die Entwicklung eines elektronischen Impfpasses, bei dem der Datenschutz sträflich missachtet würde und der bei der derzeitigen Durchimpfungsrate von ca. fünf Prozent auch völlig sinnlos wäre. Des Weiteren will er gemeinsam mit Israel und Dänemark eine eigene Produktion von Impfstoffen aufbauen, was in Ermangelung der nötigen Ressourcen so gut wie unmöglich ist.
Am Boden hingegen findet die sehnlichst erwartete Wiedereröffnung des Landes nur in einigen Minimalschritten statt. Keine Öffnung von Gastronomie und Hotellerie. Ankündigung einer Öffnung von Gastgärten ohne die Lokale dahinter. Für eine Öffnung von Kulturveranstaltungen gibt es nicht einmal einen Termin. Vereinssport bleibt für alle außer Kinder und Jugendliche geschlossen. Das alles wird massive physische und psychische Gesundheitsschäden, Existenzängste und am Ende auch Todesfälle zur Folge haben. Der Kanzler will das nicht sehen. Es wäre Zeit für Politik, die das Wohl der Bürger zum Ziel hat und nicht die eigene Selbstdarstellung.
Dr. Günther Pacher, Spittal