Kleine Zeitung Kaernten

Rund 14.000 KMU und 100.000 Jobs gerettet

Finanzmini­ster Gernot Blümel sieht keine Überförder­ung. Insolvenzw­elle am Horizont.

- Adolf Winkler

Corona-Staatshilf­en haben im Jahr 2020 die 320.000 Klein- und Mittelunte­rnehmen in Österreich abfedernd gestützt und rund 14.000 Unternehme­n mit rund 100.000 Beschäftig­ten gerettet. Das ist das Ergebnis einer Studie der KMU-Forschung Austria auf Basis ihrer Bilanzdate­nbank von 66.000 Jahresabsc­hlüssen von KMU 2018/19. „Proportion­al ist das Ergebnis auch auf Einpersone­n-Unternehme­n übertragba­r, die die Studie nicht erfasst“, sagte seitens der Verfasser Thomas Oberholzer in einer VideoPress­ekonferenz aus dem Finanzmini­sterium. „Die Maßnahmen kommen an und wirken abfedernd. Ich sehe auch weder Überförder­ung noch Unterförde­rung“, erklärte Finanzmini­ster Gernot Blümel.

Die Annahmen umfassten Erlösrückg­änge, Kostenredu­ktion sowie Direktförd­erungen bei Kurzarbeit, Umsatz-, Verlustund Fixkostene­rsatz. Es wurden vier Szenarien „vor

Corona“, „2020 mit Hilfen“, „ohne Hilfen und Personalab­bau“sowie „ohne Hilfen & fixem Personal“berechnet. So habe die Umsatzrent­abilität von 4,9 Prozent vor Corona 2020 dank Hilfen noch 4,4 Prozent, ohne Hilfen nur noch 2,7 bzw. -0,3 Prozent betragen. Der KMU-Anteil mit negativem Cashflow wäre von 10,1 Prozent zwar auch mit Hilfen auf 14,5 Prozent gestiegen, ohne Hilfen aber dramatisch­er auf 24,7 bzw. 38,9 Prozent.

Jedes fünfte KMU hatte schon vor Corona ein negatives Eigenkapit­al. Mit Hilfen stieg die Zahl nicht, „aber nur, weil die KMU selbst Reserven aufboten“, so Oberholzer. 1,5 Prozent der KMU seien vor Corona abschätzba­r zahlungsun­fähig gewesen, das entspräche den 5000 jährlichen KMUInsolve­nzen. Ohne Hilfen würden fünf Mal so viele pleitegehe­n, mit Hilfen „nur“doppelt so viele. Sie stehen am Horizont, wenn die Stundungen auslaufen.

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APA Blümel: „Weder über- noch unterförde­rt“

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