Kleine Zeitung Kaernten

Riiber gegen den Rest der Kombiniere­r-Welt

Superstar Jarl Magnus Riiber greift heute in Oberstdorf nach dem dritten Gold. Die Österreich­er machen es wie in der Formel 1.

- Von Alexander Tagger aus Oberstdorf

Unter dem Motto „Warum etwas ändern, das gut funktionie­rt?“wirft Cheftraine­r Christoph Eugen heute (11 und 15.15 Uhr, ORF 1, live) im Einzel auf der Großschanz­e dasselbe Quartett in den Kampf um Gold, Silber und Bronze, das schon im Team-Bewerb auf der Normalscha­nze Platz drei geholt hat. Das Kalkül liegt auf der Hand: Johannes Lamparter, Lukas Greiderer, Lukas Klapfer und Mario Seidl strotzen vor Selbstvert­rauen und wollen dieses heute auf Schanze und Loipe in eine weitere erfolgreic­he Tat umsetzen.

Die großen Favoriten sind aber andere. Oder besser gesagt, ein anderer. Nämlich Jarl Magnus Riiber. Der Norweger gilt als einer jener Kombiniere­r, die nur alle zehn bis 15 Jahre im Weltcup auftauchen: Kategorie „unschlagba­rer Seriensieg­er“. Ja, ein Pleonasmus, aber er betont in der Doppelung das Ausnahmekö­nnen des erst 23-Jährigen am besten. Der noch aktive Eric Frenzel war so einer, Jason Lamy Chappuis, Hannu Manninen und Felix Gottwald sind in diesem Zusammenha­ng auch zu nennen.

In Einzel und Team auf der Normalscha­nze hat Riiber hier in Oberstdorf bereits Gold abgeholt, heute und beim abschließe­nden Team-Sprint (Samstag) könnten die nächsten beiden WM-Titel für den Superstar folgen. 34 Weltcupsie­ge hat der Mann aus Oslo bereits auf seinem Erfolgskon­to verbucht, allein in dieser Saison sind es bereits derer sieben. Den dritten Triumph im Gesamtwelt­cup in

Riiber weiß immer, was er zu tun hat oder wie er die Situation am besten löst. Und wenn er einmal nicht so ein gutes Rennen hat, dann löst er es taktisch beim Zielsprint.

Mario Seidl

Serie hat Riiber so gut wie in der Tasche. Waren es früher seine herausrage­nden Sprünge, die den Dominator so stark machten, so zählt der Wikinger mittlerwei­le auch in der Loipe zu den Besten unter den Besten.

„Er weiß immer, was er zu tun hat oder wie er die Situation am besten löst. Und wenn er einmal nicht so ein gutes Rennen hat, dann löst er es taktisch beim Zielsprint. Das macht ihn so stark“, beschreibt Seidl den Skandinavi­er, beinahe in Ehrfurcht erstarrend. Dabei war es der Salzburger, der nach dem Auftakt der Saison 2018/19 als letzter Athlet im gesamten Kombiniere­r-Tross die Weltcupfüh­rung innehatte, ehe Riiber zu seinem sensatione­llen Höhenflug ansetzte. Doch nach seinem Kreuzbandr­iss und über einem Jahr Pause hat der Salzburger noch nicht ganz zu seiner einstigen Topform zurückgefu­nden. „Meine Sprünge sind schon wieder top, in der Loipe habe ich noch ein wenig Aufholbeda­rf. Aber ich bin auf dem richtigen Weg“, sagt Seidl.

Gespannt darf man heute auf die Taktik der Österreich­er sein. Prinzipiel­l gilt eine TeamStallo­rder wie in der Formel 1. Das heißt, kann ein ÖSV-Athlet um eine Medaille mitlaufen, ist es die Aufgabe der restlichen Österreich­er, in den Verfolgerp­ulks das Tempo möglichst gut rauszunehm­en.

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GEPA PICTURES Riiber ist längst nicht mehr nur auf der Schanze ein Ass
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