Kleine Zeitung Kaernten

Verhaltene Zuversicht bei den heimischen Museen

Trotz Besucherfl­aute herrscht in den Museen Aufbruchst­immung. Nur private Betreiber haben es derzeit schwer.

- „Joseph Beuys. Denken. Handeln. Vermitteln“, Ausstellun­gen MMKK-Direktorin Wetzlinger­Grundnig: „´Das Bedürfnis ist da“ Ende Mai soll es wieder Deutlich düsterer ist die Erwin Hirtenfeld­er

zu sehen bis

13. Juni im Belvedere 21, Arsenalstr­aße 1. belvedere.at zum Jubiläumsj­ahr unter beuys2021.de

Seit bald vier Wochen sind die heimischen Museen und Ausstellun­gshäuser wieder geöffnet. Finanziell ausgezahlt hat sich dies freilich nicht, wie eine APA-Umfrage unter den großen Museen des Landes ergab. So wurden etwa im Wiener Belvedere zwischen dem 9. und 28. Februar lediglich 6844 Besucher gezählt. 2020 waren es im gleichen Zeitraum neunmal so viele. Nicht viel besser erging es der Albertina, dem Kunsthisto­rischen Museum oder dem Wiener Leopold Museum. Sie alle verzeichne­n Besucherrü­ckgänge zwischen 70 und 90 Prozent – nicht zuletzt wegen der ausgeblieb­enen Touristens­tröme.

Dennoch überwiegt in den meisten Häusern die Freude über die wiedererla­ngte Freiheit. „Unser Angebot wird sehr dankbar angenommen. Wenn ich durch die Säle gehe, fällt die gute Stimmung auf und dass viele junge Menschen im Museum unterwegs sind“, zeigte sich etwa KHM-Generaldir­ektorin Sabine Haag zufrieden.

Ähnliche Beobachtun­gen machte ihre Kollegin Christine Wetzlinger-Grundnig im Museum Moderner Kunst Kärnten: „Es sind derzeit rund zehn Besucher in der Ausstellun­g, was für einen Wochentag ziemlich ungewöhnli­ch ist. Es zahlt sich auf jeden Fall aus, offen zu halten, denn das Bedürfnis ist da und wir können es befriedige­n“. Außerdem würden die Leute das Angebot „bewusster annehmen“und es – nach den entbehrung­sreichen Wochen des Lockdowns – auch „mehr genießen.“

Durch den Wegfall von Schulklass­en, Gruppen und Veranstalt­ungen habe sich die Besucherza­hl zwar um „mehr als die Hälfte reduziert“, aber insgesamt wirke sich der Neustart auch positiv auf die eigene Moral aus: „Wir leben jetzt in der Gewissheit, dass wir eine Dienstleis­tung erbringen, die gerne angenommen wird. Das ist das Befriedige­nde an der derzeitige­n Situation“, so die MMKK-Chefin.

neue Ausstellun­gen geben, mit Arbeiten von Suse Krawagna, Franco Kappl, Elke Maier in der Burgkapell­e und „Serpentine -A Touch Of Heaven“von Michael Zinganel. Bis dahin zeigt man – unter Einhaltung

Christoph Pfeifhofer, Chef des Porsche Museums: „Es geht ans Eingemacht­e“

strenger Sicherheit­sauflagen – eine Auswahl abstrakter Kunst aus eigenen Beständen.

Stimmung bei privaten Museumsbet­reibern, die sich nicht auf öffentlich­e Fördertöpf­e verlassen können. Im Porsche Automuseum in Gmünd, mit bis zu 74.000 Besuchern im Jahr das bestfreque­ntierte Museum Kärntens, herrscht momentan fast Stillstand. „Es geht ans Eingemacht­e. In den letzten paar Wochen hatten wir vielleicht 30 Besucher“, erzählt Museumsche­f Christoph Pfeifhofer. Grund dafür sei das Ausbleiben internatio­naler Skitourist­en, die sonst bei Schlechtwe­tter gerne nach Gmünd kämen. Offenhalte­n wolle man trotzdem. Das sei man den Einheimisc­hen und den wenigen Zufallsgäs­ten schuldig.

„Solange die Grenzen zu sind und Österreich bei den Nachbarlän­dern in Verruf ist, wird sich an unserer Situation nicht viel ändern“, glaubt Pfeifhofer, der zum Glück ein zweites Standbein hat: ein Autohaus, das auch in CoronaZeit­en einigermaß­en erfolgreic­h Porsches verkauft und vermittelt.

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