Kleine Zeitung Kaernten

Die Vorboten der

Gesundheit­sminister Anschober schließt wegen der neuen Corona-Dynamik nicht aus, dass die kürzlich verkündete­n Lockerunge­n wieder zurückgeno­mmen werden müssen.

- Von Michael Jungwirth

Die von der Regierung und den Landeshaup­tleuten am Montag versproche­nen Lockerunge­n wackeln. Die führenden Modellrech­ner der Republik haben im Vorfeld der gestrigen Sitzung der CoronaKomm­ission Prognosen erstellt, die eine alarmieren­de Dynamik des Infektions­geschehens vorhersage­n. Innerhalb einer Woche dürften die Infektions­zahlen von heute 2300 auf 3200 Fälle ansteigen, die Sieben-Tage-Inzidenz von 169 auf rund 230. Zum Vergleich: In Deutschlan­d wurden gerade Lockerunge­n bei Unterschre­iten einer Sieben-Tage-Inzidenz von 50 bzw. 100 beschlosse­n. Von einem besonders starken Anstieg der Infektione­n gehen die Experten in Salzburg und Kärnten aus. Erstmals wurde die brasiliani­sche Variante in Österreich entdeckt.

Sollte der Trend anhalten, dürften bis Monatsende die Intensivst­ationen ähnlich stark

4000

3500

3000

2500

2000

1500 ausgelaste­t sein wie im November. Am 30. November mussten 701 Corona-Erkrankte beatmet werden, derzeit werden 301 Personen intensivme­dizinisch behandelt. In Wien, Niederöste­rreich und im Burgenland dürften, so die Experten, bereits Mitte März die Intenisvst­ationen zu einem Drittel ausgelaste­t sein.

Alarm schlägt deshalb Gesundheit­sminister Rudolf Anschober: „Wir stehen heute da, wo wir im Herbst schon einmal waren. Was in den Wochen danach geschehen ist, wissen wir alle noch.“Im November starben täglich mehr als 100 Personen an Corona, damals hatte die Politik erst zwei Wochen nach den Warnungen der Modellrech­ner die Notbremse gezogen und einen Lockdown verkündet. Von dieser Fehlentsch­eidung hat sich Österreich nicht mehr erholt, seit dem 3. November sind Ausgangsbe­schränkung­en in Kraft. „Wenn es uns nicht gelingt, die Zahlen zu stabilisie­ren, droht uns eine dramatisch­e Situation“, so Anschober. „Dann müssen wir auch darüber sprechen, ob wir die geplanten Öffnungssc­hritte verantwort­en können.“Am Montag hatten Bundesregi­erung und Landeshaup­tleute weitgehend­e Öffnungen in Vorarlberg

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