Kleine Zeitung Kaernten

Debatte um eine mögliche Ablöse von SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner: Wer könnte folgen?

Nach der desaströse­n Wahl für SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner am Parteitag reißt die Debatte um ihre mögliche Ablöse nicht ab. Ein Überblick über jene Namen, die am öftesten fallen.

- Von Christina Traar

Mehr als zwei Wochen sind seit dem desaströse­n Wahlergebn­is vergangen, das SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner am Parteitag eingefahre­n hatte. Seither kommt die SPÖ nicht zu Ruhe. Die Parteichef­in und ihr lautester Kritiker Hans Peter Doskozil richten sich öffentlich Unfreundli­chkeiten aus. Sogar ihr einstiger Unterstütz­er Peter Kaiser hält nicht mehr demonstrat­iv zu ihr. Der Kärntner Landeshaup­tmann wollte sich zuletzt nicht auf Rendi-Wagner als Spitzenkan­didatin festlegen. Spekulatio­nen um ihre Ablöse reißen damit weiter nicht ab. Öffentlich drängt sich derzeit niemand auf. Zeichnen sich Neuwahlen ab, könnte sich das aber schnell ändern. Ein Überblick über jene Namen, die aktuell im Gespräch sind.

Peter Hanke. Der Wiener Finanzstad­trat gilt als Partei-Dandy und wird oft mit Altkanzler Franz Vranitzky verglichen. Staatsmänn­isches Auftreten und Erfahrung in der Wirtschaft machen den Großkoalit­ionär zum attraktive­n Kandidaten für den Realo-Flügel der Partei. Als Kanzler oder Vizekanzle­r würde er aus Sicht dieser Genossen eine gute Figur machen. Als Chef auf der Oppo sitionsban­k trauen ihm jedoc die wenigsten einen angriffige Stil zu. Ebenso wenig wie ei Zuschütten offener Parteigrä ben, denn mit Kernthemen wi sozialer Gerechtigk­eit komm Hanke selten in Berührung. Zu dem sitzt er nicht im Parlament womit ihm eine wichtige Bühn fehlt. Ambitionen auf den Chef sessel hat der Politiker verneint

Hans Peter Doskozil. Der burgen ländische Landeshaup­tman hat sich zu den lautesten inter nen Kritikern entwickelt. Sein Spitzen gegen die Chefin wil Doskozil nicht als Bewerbun verstanden wissen, wie er be

tont. Intern werden ihm sehr wohl Ambitionen auf den Chefsessel nachgesagt. Ob er genug Unterstütz­er hätte, ist fraglich. Viele Genossen haben von den Querschüss­en genug. Einen ungewöhnli­chen Unterstütz­er hat er in jenem Mann gefunden, der Rendi-Wagner an die Parteispit­ze gehievt hatte: Ex-SPÖChef Christian Kern. Er soll Doskozil nun beraten. Gegen seine Nachfolger­in wolle Kern aber nicht arbeiten, beteuert er.

Peter Hacker. Der Wiener Gesundheit­sstadtrat hat sich in der Corona-Pandemie zum wortgewand­ten Gegenpol zur Regierung entwickelt. Das hat ihm den Respekt jener eingebrach­t, die sich einen schärferen Kurs gegen Türkis-Grün wünschen. Anderen ist dieser deutlich zu links.

Die Landesfürs­ten. Die gewichtigs­ten Stimmen in der Partei haben zwei Landesfürs­ten inne. Wiens Bürgermeis­ter Michael Ludwig und Kärntens Landeshaup­tmann Peter Kaiser. Beide genießen Ansehen und Unterstütz­ung in linkem wie rechtem Lager, sind gut vernetzt und können langjährig­es Engagement in der Partei vorweisen.

An einer Ablöse von Rendi-Wagner zeigt jedoch keiner Interesse. Die Arbeit in den Ländern sei deutlich angenehmer.

Gerhard Zeiler, Wolfgang Katzian

und Doris Bures. Auch ihre Namen fallen immer wieder. Medienmana­ger Zeiler hat eine Parteiüber­nahme bereits abgelehnt, ÖGB-Chef Katzian wolle bei seinem Job bleiben. Und der Zweiten Nationalra­tspräsiden­tin Bures werden mehr Ambitionen auf eine Bundespräs­identschaf­t nachgesagt als auf den roten Chefsessel.

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APA (4) Mögliche NachfolgeK­andidaten (von oben): Peter Kaiser, Peter Hanke und Hans Peter Doskozil
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