Kleine Zeitung Kaernten

Oberst verletzte Rekrut bei Handgemeng­e wegen Gewehrs

Wachsoldat trug halbgelade­ne Waffe nicht ordnungsge­mäß. Oberst griff ein und soll ihn verletzt haben. Anzeige liegt vor.

- Michaela Ruggenthal­er

Szenen mit Nachspiel haben sich am 6. Juli in der Haspinger Kaserne in Lienz abgespielt. Informatio­nen zufolge soll Bataillons­kommandant Oberst Bernd Rott beim Verlassen der Kaserne bemerkt haben, dass ein Wachsoldat, ein Grundwehrd­iener, die Waffe – ein halbgelade­nes Sturmgeweh­r – nicht ordnungsge­mäß um den Hals trug. Schilderun­gen zufolge habe der Oberst versucht, dem Rekruten das Gewehr aus der Hand zu reißen. Es sei zu einem Handgemeng­e gekommen. Danach habe der Oberst die Kaserne verlassen.

Der Grundwehrd­iener habe gemeldet, dass er drei Finger seiner rechten Hand nicht mehr spüre. Daraufhin sei er in das Krankenhau­s Lienz gebracht worden, wo sich ein Verdacht auf Muskelriss im Unterarm herausgest­ellt habe. Trotzdem habe der Rekrut die Kaserne nicht verlassen dürfen, bis der Oberst von seiner Dienstreis­e zurück war, um mit ihm zu sprechen. Für Oberst Bernd Rott gilt die Unschuldsv­ermutung.

Der Pressechef des Militärkom­mandos Tirol, Oberst Frank Nalter, bestätigt, dass es den Vorfall gegeben habe. Er erklärt: „Oberst Rott hat dem Wachsoldat­en beim Verlassen der Kaserne die richtige Handhabung des Gewehrs gezeigt, dabei wurde der Grundwehrd­iener an der Hand verletzt.“

Ob es ein Handgemeng­e gegeben habe, wisse Nalter derzeit nicht: „Faktum ist, dass es eine Anzeige gegen Oberst Bernd Rott gibt und vergangene­n Freitag hat es die Einvernahm­e durch die Polizei gegeben.“

Unter den Grundwehrd­ienern in der Haspinger Kaserne herrscht Aufregung über den Umgang mit ihresgleic­hen. Und sie kritisiere­n, dass jeder Unteroffiz­ier bei einem solchen Vorfall suspendier­t worden wäre.

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