„Schlangen fühlen sich glatt und seidig an“
Die Reptilienexpertin Helga Happ über ihre Methode, Schlangen begreifbar zu machen.
Sie haben mit Ihrem Reptilienzoo Happ in Klagenfurt das Ziel, den Menschen die Angst vor Schlangen zu nehmen. Was ist dabei Ihre Methode?
HELGA HAPP:
Neben einem Vortrag über diese Tiere, bieten wir den Besuchern die Möglichkeit, eine lebende Schlange kurz zu berühren. Das Begreifen findet über das Angreifen statt. Wenn man einmal eine Schlange angefasst hat und spürt, wie angenehm sie sich anfühlt, hat man einen ganz anderen Eindruck von diesen Tieren. Aber wir machen natürlich darauf aufmerksam, dass man Schlangen in der freien Natur nicht berühren darf – man darf sie nur anfassen, wenn ein Experte dabei ist.
Wie fühlen sich Schlangen an?
Glatt und seidig: Schlangenhaut ist mit Hornschuppen geschützt – das fühlt sich beim Darüberstreichen ähnlich an wie ein Fingernagel, nur viel feiner, weil die Schuppen einer Schlange hauchdünn sind.
Was sagen Sie Menschen, die in ihrem eigenen Garten einheimische und damit ziemlich sicher ungiftige Schlangen entdeckt haben: Werden diese Tiere bleiben?
Diese Schlangen werden wieder weiterwandern, außer es ist eine Äskulapnatter und Sie haben sehr viele Mäuse und Ratten rund ums Haus: Dann wird sie eine Weile bleiben, ist aber völlig harmlos und ungiftig. Die eigenen Kinder sollte man darauf aufmerksam machen, dass man Schlangen nicht anfasst, weil sie Angst vor Menschen haben und einen sonst zwicken.
Ist es für Laien überhaupt möglich, giftige von ungiftigen Schlangen zu unterscheiden?
Bei den Exoten ist die Unterscheidung für einen Laien völlig unmöglich. Bei den heimischen Schlangen ist es hingegen leicht, weil die giftigen alle ein Zickzackband auf dem Rücken haben – oder sie sind schwarz. Die Kreuzotter, die im Gebirge lebt, ist tiefschwarz.