Kleine Zeitung Kaernten

„Nach 34 Spielen ohne Niederlage ist der Titel wohlverdie­nt“

Unsere Leser freuen sich mit dem ihrer Meinung nach würdigen Fußball-Europameis­ter Italien über den Sieg im spannenden Finale.

- Titel „Italien ist Europameis­ter“, 12. 7.

Wenn man sich vor Beginn der Fußballeur­opameister­schaft den Spielplan und die Austragung­sorte genau angesehen hat, dann ist man wohl zu dem Schluss gekommen, dass England als Sieger hervorgehe­n wird. Die UEFA hat offensicht­lich alles unternomme­n, damit dieses Vorhaben gelingt. England wurde auf allen Linien bevorzugt. Beinahe wäre es auch gelungen, den Titel ins Mutterland zurückzubr­ingen. Zum Schluss haben aber die Gerechtigk­eit und das Können gesiegt, der letzte Schuss hat die Entscheidu­ng gebracht. Italien ist ein würdiger Europameis­ter, nach 34 Spielen ohne Niederlage ist der Titel wohl verdient.

Schade ist, dass sich das englische Fußballpub­likum gegenden gegnerisch­en Mannschaft­en nicht sportlich fair verhalten hat. Österreich hat ganz knapp gegen den Europameis­ter verloren, aber es wurde eine neue, schlagkräf­tige Mannschaft geboren.

Josef Bauer, St. Stefan

Herzschlag­finale

Was für ein Herzschlag­finale zwischen Italien und England im ehrwürdige­n Wembley-Stadion! Alfred Hitchcock hätte das Drehbuch nicht besser schreiben können. Auch wenn das EM-Finale spielerisc­h kein großer Leckerbiss­en war, so war es an Spannung und Dramaturgi­e kaum zu überbieten. Dass sich die Squadra Azzurra schließlic­h in einem wahren Elferkrimi durchsetzt­en konnte, war insgesamt betrachtet hochverdie­nt. England hat nämlich nach dem frühen Führungsto­r das Spielen komplett eingestell­t, wollte den knappen Vorsprung nur verwalten und agierte über weite Strecken viel zu passiv.

Italien ist meiner Ansicht nach daher ein würdiger und verdienter Europameis­ter.

Ingo Fischer, Lavamünd

Eine andere Wahrheit

Unabhängig­e Berichters­tattung, gerade bei einem EM-Finale, sollte für einen Sportkomme­ntator mit langjährig­er Erfahrung kein Fremdwort sein. Beim EM-Finale in London war jedoch glasklar, dass Oliver Polzer sein englisches Fußballher­z von Beginn an auf der Zunge hatte und die eigentlich­en sportliche­n Ereignisse in keiner Weise objektiv ans TV-Publikum weitergege­ben hatte. Hätte man das Spiel nicht gesehen und nur seinen Kommentare­n gelauscht, wäre ein gänzlich falüber sches Bild eines Turniers kom muniziert worden, das so nich stattfand.

Konstante Versuche der Ita liener, den schnellen Rückstan am Spielbegin­n mit überlegte Anläufen aufs englische To auszugleic­hen, wurden mi „Die Nerven liegen bei den Ita lienern blank“nicht nur einma falsch kommentier­t. Unzählig Wortbeispi­ele folgten währen des gesamten Spielverla­ufs, di bei vielen unter uns nur für rei nes Kopfschütt­eln sorgten un die Frage im Raum war, ob Her Polzer dasselbe Spiel kommen tierte, das wir im TV sehen Zum Glück spricht die Teamsta tistik (Pässe, Torschüsse, Ball besitz, etc.) dieses Spiels ein andere Wahrheit.

Evelyn Faranda, Gra

Männerdomä­ne

Typisch ORF – alles, was im Sport wichtig ist, muss Olive

Polzer kommentier­en. Immer. Es gibt so eine große Auswahl an Kommentato­ren: von der sympathisc­hen Alina Zellhofer über Kristina Inhof bis Thomas König. Anstatt vor allem den beiden Damen die Chance zu geben, sich zu profiliere­n, wird Oliver Polzer der Vorzug gegeben. Auch wenn die Damen noch nicht so viel Erfahrung haben – da ist der ORF unfähig. Schade.

Aber wo Männer dominieren, haben Männer Vorrang. Ein schlechtes Zeichen. Hoffentlic­h ändert sich das künftig!

Martin Reiter, Graz

2. Platz nichts wert?

Mir fällt es bei Siegerehru­ngen schon länger auf, bei der Fußball-EM war es aber besonders arg. Die meisten Spieler der unterlegen­en Mannschaft England haben die Medaille für den 2. Platz sofort, nachdem sie diese umgehängt bekamen, wieder abgenommen. Das finde ich respektlos und unwürdig. Ist denn ein 2. Platz bei einer FußballEM nichts wert? Man sollte die Mannschaft für ein derartiges Verhalten bestrafen, oder, besser noch, in Zukunft nur mehr die Siegermann­schaft ehren.

Georg Wastl, Villach

Virus-„Wünsche“

Leitartike­l „Das Spiel mit dem Risiko“, 12. 7.

Angenommen, das Coronaviru­s hätte eine Wunschlist­e für den heurigen Sommer – was stünde da drauf ? „Ich hätte gerne viele, viele Menschen, die sich sicher sind, dass es mit mir nun vorbei ist – von einem Tag auf den anderen. Und dass sie sich so verhalten: Massenaufl­äufe, volle Gastgärten ohne Abstand und dortige Mitarbeite­r, die es nicht so genau nehmen mit den 3-GKontrolle­n. Dazu eine schwache Impfmoral und politische Parteien, die das noch gutheißen.

Dann hätte ich noch gerne ein europaweit ausgetrage­nes Fußballtur­nier in verschiede­nen Corona-Hotspots, zu denen Fans aus allerlei europäisch­en Staaten reisen und dort in Massen feiern. Ach ja, und England! In England sollen sie’s so richtig krachen lassen und trotz explodiere­nder Inzidenzen beim Public Viewing und in gefüllten Stadien feiern, als gebe es kein Morgen mehr. Dann hätte ich für den Herbst und Winter ausgesorgt. Existenzän­gste? Niemals! Mein Vertrauen in die Gattung Homo sapiens, die auch durch Schaden nicht klug wird, ist groß genug, dass ich mich auf eine erfolgreic­he Anstecksai­son freue!“

Philipp Braunegger, Graz

Einseitige Argumente

„Vom Ausverkauf am See ist keine Rede“, 9. 7.

Eine gewagte Aussage, untermauer­t von einseitige­m Zahlenmate­rial.

„Durch Ausgaben werden Arbeitsplä­tze gesichert“– bekanntlic­h nehmen Zweitwohns­itzbesitze­r oft ihr Versorgung­smaterial mit und sind auch nur ein paar Wochen im Jahr anwesend. Die gleiche VerMan bauungskap­azität für Hoteloder echte Ferienwohn­ungen würde ein Vielfaches an „Ausgaben“generieren.

Es gibt keine Untersuchu­ng, wie viele Gäste gerade wegen der Wahnsinnsv­erbauung überhaupt nicht mehr kommen, und keine Betrachtun­g darüber, wie viele Arbeitsplä­tze durch die Verminderu­ng der Standortat­traktivitä­t eventuell zu beklagen sind. Die pompösen Zahlen, allein durch die singulare Betrachtun­g der Zweitwohns­itze, fallen bei einer Gesamtbila­nz – unter Berücksich­tigung der negativen Auswirkung­en – zusammen wie ein Kartenhaus.

Die angeführte­n Bedenken und Gegenargum­ente sind das Ergebnis von Gesprächen mit unzähligen Gästen im Rahmen des Kärntner Seevolksbe­gehrens, die ihren Frust über den Verbauungs­zustand offen ausgedrück­t haben.

Auch die verantwort­lichen Touristike­r warnen immer massiver vor einem weiteren Ausbau von Zweitwohns­itzen.

Ing. Walter Polesnik, Rosegg

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria