Eine Matinee, ganz dem Geist der Romantik verschrieben
Weltklasse-Sängerin Elisabeth Kulman und ihr genialer Begleiter Eduard Kutrowatz eröffneten die Sonusiade.
Eduard Kutrowatz, genialer Begleiter der WeltklasseSängerin Elisabeth Kulman, eröffnete mit herzhaften Griffen in die Tasten des Klaviers ein Liederrezital, das dem Geist der Romantik verschrieben war. Leitmotiv des „dramaturgisch durchkomponierten“Programms war: „Erzähl mir ...“von allem, was das Leben ausmacht – gefasst in Kompositionen von Franz Liszt, Franz Schubert, Johannes Brahms, Carl Loewe und Hugo Wolf sowie zeitgenössischen Lieder von Herwig Reiter und Eduard Kutrowatz.
So begann das Erzählen mit der märchenhaften Einleitung: „Es war ein König in Thule“von einer sagenumwobenen Gestalt. Elisabeth Kulman gelang es damit sofort, mit ihrem wunderbaren Alt das Publikum mitzunehmen auf eine Tour zur Befragung des Wesentlichen in seinem Widerspruch. Leider sind die akustischen Verhältnisse im „Konzertsaal“des Museums Liaunig nicht gerade ideal. Obwohl die Künstlerin stets mit Wortdeutlichkeit im Vortrag besticht, „verschluckte“der Raum einen Gutteil davon. Aber allein die Tongestaltung in ihrer Farbigkeit, die Eleganz ihres Timbres, die bewundernswerte Modulationsfähigkeit und die einfühlsame und dennoch höchst dramatische Form ihrer Interpretationsmöglichkeiten konnten einen verzaubern. Nicht zu glauben, dass Elisabeth Kulman schon mit diesem Jahr ihre Gesangskarriere beenden will. Allein als Liszts „Go Not, Happy Day“ausklang mit „Roses are her cheeks,/ And a rose her mouth ... Mmmmm!“, war Gänsehaut angesagt. Hinreißend wie immer Kulmans Interpretation der Schubert-Lieder. Auch Brahms „Von ewiger Liebe“, wo Kulman expressiv Eindringliches mit zartesten Nuancen versah.
Besonderen Zuspruch bei den Zugaben erhielt ein Duett mit Bernarda Fink, der „Abendsegen“aus Engelbert Humperdincks Märchenoper. Und Kulman zeigte, dass sie in vielen musikalischen Genres zu Hause ist.