Weg frei für Amazon in Klagenfurt
Der Online-Riese Amazon kommt in die Landeshauptstadt. Auf 32.700 Quadratmetern errichtet er ein Verteilzentrum. Baustart im Oktober. 130 Arbeitsplätze werden geschaffen.
Der Online-Handelsriese Amazon plant, wie berichtet, ein Verteilerzentrum im Osten von Klagenfurt in der Nachbarschaft des Magna Werks. Im Gemeinderatswahlkampf wurde das Thema hitzig diskutiert. Zum einen sah man darin eine Konkurrenz zum Klagenfurter Handel vor Ort, zum anderen kritisierte man den niedrigen Kaufpreis. Ursprünglich hätte die UZ Immobilienbesitz GmbH, die im Eigentum der Stadt steht, um nur 60 Euro pro Quadratmeter die Grundstücke an Amazon verkauft.
Vor allem der jetzige Klagenfurter Bürgermeister Christian Scheider (TK) hatte daran massive Kritik geübt. Trotz etlicher Einwände – auch von Unternehmerseite – wurden am Dienstag die Weichen für die Realisierung des Projektes im Klagenfurter Stadtsenat gestellt. Einstimmig wurde der Antrag von Stadtrat Max Habenicht (ÖVP) abgesegnet.
Allerdings zu adaptierten Bedingungen. Der Kaufpreis wird oben revidiert. Statt 60 werden nun 110 Euro pro Quadratmeter plus Mehrwertsteuer verlangt. Darüber hinaus muss sich Amazon verpflichten, Maßnahmen zur Unterstützung des Innenstadt-Handels zu setzen. „Es wird unter anderem Pakete für den stationären Handel geben, um den Einstieg in den Online-Handel zu erleichtern“, sagt Habenicht. Denn jeder Unternehmer müsse seine Hausaufgaben machen. Man könne sich der weltweiten Entwicklung nicht verschließen und müsse unter anderem eine gute Googlebarkeit seines Betriebes erreichen. Amazon in der Landeshauptstadt nicht willkomnach men zu heißen, sei keine Option gewesen. „Die Ansiedelung ist eine wichtige Stärkung unseres Wirtschaftsstandortes und es werden Arbeitsplätze geschaffen“, betont Habenicht.
Der Online-Riese will schon im Oktober mit dem Bau des Verteilerzentrums beginnen. Von der UZ Immobilienbesitz GmbH sollen 32.700 Quadratmeter an Amazon verkauft werden. Das Unternehmen schafft 130 Arbeitsplätze plus 50 weitere Mitarbeiter für das Weihnachtsgeschäft im November und Dezember. Darüber hinaus werden 665 Fahrer und Disponenten über Partnerfirmen am Standort benötigt.
Die Ansiedelung ist eine Stärkung unseres Wirtschaftsstandortes und Arbeitsplätze werden geschaffen.
Max Habenicht, Stadtrat für Wirtschaft und Facility Management