Kleine Zeitung Kaernten

Polit-Eklat wegen Covid-Test

Moosburger FPÖ-Gemeindera­t empört, weil Selbsttest nicht für Gemeindera­tssitzung reichte.

- Bettina Auer

Hitzig kann es bei einer Gemeindera­tssitzung schon einmal werden. In Moosburg gingen zuletzt aber schon im Vorfeld der Sitzung die Wogen hoch. Der Anlass war die 3GRegel. Gemeindera­t Bernhard

Gräßl (FPÖ) empört sich: „Obwohl bei der Gemeindevo­rstandssit­zung in der Vorwoche keine 3G-Regel einzuhalte­n war, galt sie nun bei der Gemeindera­tssitzung. Meine Kollegin und ich wiesen einen Selbsttest vor, doch dieser wurde nicht akzeptiert.“

Der Amtsleiter hätte beiden FPÖ-Mitglieder­n den Zutritt zum Sitzungssa­al zuerst nicht gewährt, da sie keinen kontrollie­rten Antigentes­t vorweisen konnten. Er habe erst nachgegebe­n, als Bürgermeis­ter Herbert Gaggl (ÖVP) den Zutritt, allerdings mit FFP2Maske, gestattete. Gräßl und seine Parteikoll­egin sehen sich durch die Diskussion in ihrer freien Mandatsaus­übung behindert. FPÖ-Landespart­eisekretär­in Isabella Theuermann sieht das Vorgehen in Moosburg ebenfalls kritisch und als Versuch, die Ausübung des freien Mandats zu beschränke­n. Der „Zwang, eine Maske zu tragen“, sei für die Fraktionsk­ollegin, die eine Maskenbefr­eiung hat, besonders unangenehm gewesen. Den Vorwürfen widerspric­ht Gaggl entschiede­n: „Wir bemühen uns mit unserer Hausordnun­g lediglich, eine sichere Gemeindera­tssitzung zu gewährleis­ten, denn wir sollten als Politiker ein Vorbild für die Bevölkerun­g in der Pandemie sein. Es stand nie zur Diskussion, den beiden Gemeinderä­ten die Teilnahme an der Sitzung zu verwehren.“25 Gemeinderä­te, Zuseher und Mitarbeite­r hätten ohne Probleme die 3G-Regel für die eigene Sicherheit und die der anderen befolgt. Nur bei den beiden FPÖ-Politikern gab es eine Diskussion. Für die Sitzung des Gemeindevo­rstandes gelte keine 3G-Regel, da sechs Personen in einem Raum für 100 Personen zusammentr­effen, und es somit genug Abstand gibt.

Juristisch scheint das Thema komplex zu sein. Der renommiert­e Klagenfurt­er Jurist Bernhard Fink hinterfrag­t, „ob es eine rechtliche Grundlage gibt“, die eine 3G-Regel und deren Kontrolle bei Gemeindera­tssitzunge­n erlaubt.

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