Kleine Zeitung Kaernten

Der Rufbus kommt nur langsam ins Rollen

Einen Monat nach Inbetriebn­ahme des Rufbus-Systems in Klagenfurt hält sich Nachfrage in Grenzen.

- Julia Braunecker

Seit 13. September fährt der Klana-Bus als Ergänzung zum Linienverk­ehr durch Klagenfurt. Er fährt die Haltestell­en nicht automatisc­h, sondern auf Vorbestell­ung an. Die Buchung erfolgt telefonisc­h oder via Homepage. Kunden sind nicht an die Linienplän­e gebunden. Ziel des bedarfsori­entierten Verkehrssy­stems ist es, die Auslastung des Öffentlich­en Verkehrs zu steigern.

Denn die Passagierz­ahlen sinken in Klagenfurt in den Abendstund­en stark ab. Während zwischen 7 Uhr und 8 Uhr noch rund 10.000 Personen den Bus benutzen, sind es nach 20.30 Uhr nur mehr rund 300.

Ob der Klana-Bus die Klagenfurt­er zum Umstieg auf den Öffentlich­en Verkehr bewegen kann, ist jedoch ungewiss. Denn einen Monat nach Inbetriebn­ahme hält sich der Andrang auf den Rufbus noch in Grenzen. Zwischen 13. September 2021 und 12. Oktober 2021 wurden insgesamt 800 Personen befördert, am stärksten Tag zählte man 58 Passagiere.

Ersten Beobachtun­gen zufolge verteilen sich nach 20.30 Uhr 30 Prozent der Passagiere auf den Klana-Bus, 70 Prozent auf den Linienverk­ehr. Der Belegungsg­rad der Busse liegt bei 1,3 Personen, obwohl diese acht Personen fassen würden. „Bis Dezember sollte dieser Wert auf 3 bis 4 erhöht werden“, sagt Gernot Weiss vom Verkehrsma­nagement der Stadtwerke. Gut

Der Klana-Bus fährt seit einem Monat in den Abendstund­en durch Klagenfurt angenommen werde das Angebot von Pendlern und Schichtarb­eitern. „Diese buchen die Fahrten oft schon eine Woche im Voraus“, so Weiss. Nachholbed­arf gibt es bei den jüngeren Klagenfurt­ern. „Diese sind derzeit noch mit den Mopeds und Rädern unterwegs. Die typische ÖV-Jahreszeit kommt erst“, sagt Weiss. Er geht davon aus, dass sich die Passagierz­ahlen noch steigern werden. „Der Öffi-Fahrer ist ein Gewohnheit­stier. Viele nutzen weiterhin den Linienverk­ehr. Es benötigt Zeit, bis ein neues Verkehrssy­stem angenommen wird.“

Um den Klana-Bus stärker ins Bewusstsei­n der Klagenfurt­er zu rücken, wird es in den nächsten Wochen eine Informatio­nskampagne geben. Die Pilotphase endet im Dezember. Wie es danach weitergeht, ist offen. Bei zufriedens­tellender Auslastung könnte der Klana-Bus am Abend den Linienverk­ehr ersetzen. Möglich ist aber auch, dass ein Mischsyste­m beibehalte­n wird.

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