Kleine Zeitung Kaernten

Antifaschi­stische hakten das Kroatentre­ffen ab

Antifaschi­sten freuten sich bei Demo in Loibach/ Libucˇ e über Ausbleiben des Kroatentre­ffens 2022.

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Sie waren nicht allzu zahlreich, die Demonstran­ten, die sich gestern Vormittag auf dem Parkplatz gegenüber der Kirche von Loibach/Libucˇe versammelt­en, um gegen jede Art von Faschismus zu protestier­en. Die Protestkun­dgebung hatte der Klub der slowenisch­en Studentinn­en und Studenten in Wien im Vorfeld jenes Tages angemeldet, an dem das alljährlic­he Kroatentre­ffen auf dem Loibacher Feld stattgefun­den hätte, wäre es heuer nicht ausgefalle­n.

Das Parlament hatte das Treffen verboten. Rund 100 Kroaten waren stattdesse­n am Freitagabe­nd gekommen, um in der Kirche von Bleiburg eine Messe zu feiern. Zwischenfä­lle gab es dabei nicht, anders als in den Jahren vor der Pandemie, als Einzelpers­onen und Verbände das vom „Bleiburger Ehrenzug“veranstalt­ete Treffen zum

Gedenken an die Tötung Tausender Ustascha-Kämpfer nach Ende des Zweiten Weltkriege­s missbrauch­t hatten, um nationalso­zialistisc­he und faschistsc­he Symbole zu zeigen.

Ob das Treffen auf dem Loibacher Feld, bei dem es ab 2018 Verhaftung­en und in der Folge Verurteilu­ngen wegen Wiederbetä­tigung gegeben hat, am Samstag nachgeholt werden würde, war nicht klar. Zahlreiche Beamte der Polizei standen daher bereit, um notfalls einzugreif­en. „Wir haben uns auf alle Eventualit­äten vorbereite­t“, sagt Rainer Dionisio, Sprecher der Landespoli­zeidirekti­on, „es ist nichts passiert, es gab keine Abzeichen, keine verbotenen Handlungen. Wir sind sehr zufrieden.“Auch die Demonstran­ten freuten sich. Sie hakten Bleiburg gestern auf ihrer Agenda ab.

Elisabeth Peutz

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