Kleine Zeitung Kaernten

„Der europäisch­e Traum lebt noch“

Aufsteiger SK Austria Klagenfurt empfängt im letzten Heimspiel der Saison die Veilchen aus Wien. Die bisherigen Duelle in dieser Saison endeten jeweils mit einem Unentschie­den.

- Von Denise Maryodnig

Nicolas Wimmer ist nach seinem Ausschluss gegen Sturm Graz im heutigen, letzten Heimspiel der Saison gegen Austria Wien zum Zuschauen verdammt. Im Gegenzug wird Austria Klagenfurt­sDefensivc­hef Thorsten Mahrer wieder in der Startforma­tion auflaufen. Die Schonungsp­hase nach seinen Bänderriss­en im Knöchel ist vorbei. „Vorsichtsh­alber habe ich gegen Sturm noch von der Bank begonnen, nach der frühen Roten Karte von Nicolas ging alles sehr schnell. Der Fuß hält, wobei ganz schmerzfre­i bin ich noch nicht, aber das ist nach so einer Verletzung normal“, verdeutlic­ht der 32-Jährige.

Die Abwehrkett­e der Austrianer ist in der laufenden Saison eine absolute Bank. Diesbezügl­ich unterstrei­cht der Innenverte­idiger eine wesentlich­e Tatsache: „Die gesamte Mannschaft arbeitet extrem gut gegen den Ball. Und da vorne alle einen super Job machen, egal in welcher Konstellat­ion, wird der Viererkett­e die Arbeit leichter gemacht. Die Kommunikat­ion hat sich in den letzten zwei Jahren noch verbessert, was dem ganzen Kollektiv zugutekomm­t. Jeder spürt die Unterstütz­ung der anderen“, unterstrei­cht Mahrer, der offenbart, „dass ich es auch

ticken auf eine gewisse Art und Weise völlig unterschie­dlich. Till Schumacher spielt es staubtrock­en herunter mit einer enormen Laufbereit­schaft und

Die einzelnen Abwehrspie­ler

Zweikampfs­tärke. Michael Blauenstei­ner sucht die spielerisc­he Lösung und den Zug nach vorne. Kosmas Gkezos ist der Ruhepol, der für Motivation sorgt und Mahrer hat die Übersicht und führt das Team. „Letztlich geht es nur um das Miteinande­r, denn jeder für sich wird nicht überleben. Das setzen wir als Gruppe perfekt um.“

Der heutige Gegner, Austria Wien, ist bereits seit sieben Runden sieglos (vier Remis und drei Niederlage­n). Alle Duelle gegen den Aufsteiger endeten mit einem Unentschie­den. „Ein Sieg wäre fällig, wobei sich das der Gegner auch denken wird.“

Den Waidmannsd­orfern fehlen aktuell als Tabellense­chsten drei

Punkte auf Rang vier, der einen Europacup-Startplatz bedeuten würde. Die Hoffnung auf einen großen Wurf existiert. „Der europäisch­e Traum lebt definitiv noch. Wir sind weiterhin voller

Energie.“

Klagenfurt – Austria Wien

17 Uhr. Wörthersee St., Schüttengr­uber, Sky Sturm – WAC

17.00 Uhr. Merkur Arena., Kijas, Sky.

Rapid – Salzburg

17.00 Uhr. Allianz Stadion, Ebner, Sky.

.

1. Salzburg* 30 24 4 2

2. Sturm* 30 16 8 6

3. Rapid* 30 10 11 9

4. Austria Wien* 30 9 13 8

5. WAC* 30 12 5 13

6. Klagenfurt 30 8 11 11 *Vorreihung bei Punktgleic­hheit

75:18 59:38 47:42 38:36 42:51 41:45

Letzte Runde, Samstag (21. Mai): Austria Wien – Sturm, Salzburg – Klagenfurt, WAC – Rapid (alle 17 Uhr).

48 37 25 23 22 20

Die Meister-Mannschaft von 1982 um Kassim Ramadhani, Ivica Senzen, Günther Golautschn­ig und Co. ist auf Initiative von Helmut König heute ab 14 Uhr für alle Fans am Austria-Stüberl anzutreffe­n.

Vor dem Heimspiel gegen Salzburg rissen bei Rapid die Hiobsbotsc­haften nicht ab. Die Hütteldorf­er sind seit vier Runden sieglos, haben seit elf Liga-Duellen gegen die Bullen nicht gewonnen und werden von großen Personalpr­oblemen geplagt. Gleich elf Spieler fallen fix aus, so auch Dejan Petrovicˇ nach seinem Kreuzbandr­iss. „Das heißt noch nicht, dass der Favorit immer gewinnt, auch wenn die Vorzeichen nicht gut sind“, sagt Rapid-Trainer Ferdinand Feldhofer vor dem Duell mit dem Double-Sieger.

Außerdem jagt Salzburg noch den Sieg-Rekord der Wiener Austria aus der Saison 1985/86 von 26 Erfolgen. Dafür braucht es zwei Siegen in den letzten zwei Runden.

Was kann eine Mannschaft im Umbruch auf den letzten Metern noch leisten? Der WAC wird es heute zeigen. Die Abgänge aus Wolfsberg mehren sich. Mit Kapitän Michael Liendl, Tormann Alexander Kofler, dessen Ersatz Manuel Kuttin, Christophe­r Wernitznig (nach Klagenfurt), Amar Dedic (Ende des Leihvertra­ges) oder dem kaum noch berücksich­tigten Kai Stratznig sind mindestens sechs Spieler in der kommenden Saison nicht mehr dabei. Tendenz steigend.

„Das ist das ganz normale Geschäft bei hunderten Vereinen in Europa“, sieht Trainer Robin Dutt kein großes Problem in der aktuellen Umbruchpha­se. Den direkten Konkurrent­en um die internatio­nalen Plätze würde es da nicht anders gehen. Gleiches gilt für die kuriose Situation, mit nur einem Sieg in acht Spielen der Meistergru­ppe noch alle Chancen auf eine fixe internatio­nale Gruppenpha­se zu haben. Rapid (zwei Siege) und die Austrias (jeweils einen) waren seit der Punkteteil­ung nicht viel erfolgreic­her.

Ein großer Teil des Kaders ist gerade dabei, seine persönlich­e Zukunft zu planen. Für Irritation­en hat im Vorfeld der Partie in Graz die Präsentati­on von Wernitznig beim Lokalrival­en Austria Klagenfurt gesorgt. Während sich beide Teams noch im direkten Fernduell befinden, posierte der 32-Jährige schon mit dem Trikot der Konkurrenz. Wenn Wernitznig im kommenden Jahr internatio­nal spielen will, müsste er eigentlich den Klagenfurt­ern die Daumen halten. „Man darf von einem Spieler automatisc­h das Böse denken. Den jungen Menschen tut man damit völlig unrecht. Das sind Profis und es gibt keinen Anlass, so zu denken“, sagt Dutt. Niemand wolle sich im Lavanttal etwas Negatives nachsagen lassen.

Sturm hat für heute ein ausverkauf­tes Haus gemeldet. Form und Kulisse sprechen für die Grazer, die Auswärtsbi­lanz für den WAC. Die letzten Spiele in der Merkur Arena konnten gewonnen werden. Die Spiele der Meistergru­ppe finden heute und in der letzten Runde zeitgleich statt. „Zumindest in der Schlussvie­rtelstunde will ich informiert sein. Da muss man als Trainer die Spielständ­e wissen. Auch wenn es keinen Einfluss hat.“

Markus Sebestyen

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anders kenne und es keine Selbstvers­tändlichke­it ist, aber genau diese Stärke müssen wir weiter ausspielen“.
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GEPA Defensiv-Dirigent Thorsten Mahrer fordert im Saisonfini­sh gegen Wien „mutig sein“
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Bundesliga, 31. Runde
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