Kleine Zeitung Kaernten

Trockene Kehlen sorgen für hitzige Gemüter

Kritik an reduzierte­m Gastro-Angebot im Strandbad Klagenfurt am Wochenende. Stadtwerke sehen Betriebe in der Pflicht.

- Von Marco-William Ninaus

Hochsommer­liche Temperatur­en kündigen seit Tagen den in den Startlöche­rn stehenden Sommer an. Kein Wunder, dass es zahlreiche Klagenfurt­erinnen und Klagenfurt­er schon jetzt ins Strandbad zieht. Bereits am Wochenende war das Bad gut besucht – besser, als sonst zu dieser Jahreszeit. Der Badespaß vieler war jedoch getrübt. Einige Gäste standen am Sonntag vor herunterge­lassenen Rollläden und verschloss­enen Gastronomi­e-Türen. Die Bäckerei Lagler, die auch die „Bierinsel“, einen Eisstand und einen Selbstbedi­enungsbere­ich im Bad betreibt, hatte nur ihren Bäckereibe­reich geöffnet. Verwundert über das spärliche Gastronomi­e-Angebot zeigte sich daher so mancher Gast. „Ohne Worte. Und das an einem vollen Strandbadt­ag“, meinte ein Kleine-Zeitung-Leser.

„Wir waren selbst überrascht, dass so viel los war“, sagt Roland Lagler, Geschäftsf­ührer der gleichnami­gen Bäckerei. Als Pächter befindet er sich in seiner vierten Saison. Die Vorjahre zeigten, dass ein reduzierte­r Betrieb im Mai mit der Öffnung der Bäckerei ausreiche. „Es ist für uns ein Herantaste­n. Jetzt wurde es aber auf die Schnelle warm“, sagt Lagler. Spontan hätte es die Möglichkei­t nicht gegeben, kurzfristi­g das Angebot zu erweitern. Und erst am Freitag beendete man Renovierun­gsarbeiten am Selbstbedi­enungsbere­ich. „Es gab aber genügend Getränke und auch viel zum Essen.“Nächstes Wochenende soll „mehr in Betrieb gehen“, versichert Lagler.

gibt es auch am Sunset, dem angrenzend­en Café in der Ostbucht. Der große Andrang führte dazu, dass es Beschwerde­n wegen längerer Wartezei

Kritik

ten gab. Betreiber Alexander Hudelist kann die kritischen Stimmen nicht nachvollzi­ehen. „Es hat niemand gewusst, dass es jetzt so warm wird“, sagt Hudelist. Im Mai läuft der Betrieb mit weniger Personal als in der Sommersais­on. Um zusätzlich­e Kräfte einzustell­en, benötige man eine Vorlaufzei­t. „Schüler und Studenten findet man im Frühling auch nicht“, sagt Hudelist, der seine Mitarbeite­r verteidigt und an die Geduld

der Kunden appelliert. „Wir bemühen uns sehr, jeden Gast so schnell wie möglich zu bedienen. Doch leider gibt es sogar im Sommer Personen, für die es nicht schnell genug gehen kann.“

die das Strandbad betreiben, ist die Kritik einzelner Badegäste nicht vorbeigega­ngen. „Die Gastronomi­e muss den Gästen ein ausreichen­des Angebot bieten kön

An den Stadtwerke­n,

nen“, sagt Vorstand Erwin Smole. Zwar tragen die Gastronome­n selbst das wirtschaft­liche Risiko, sollten sie nicht öffnen. Aber: „Wir sind eines der größten Strandbäde­r in Europa und haben ein treues Stammklien­tel, das bedient werden möchte.“Bei Gesprächen sollen die Vorkommnis­se geklärt und zukünftige Maßnahmen, wie die genaue Festlegung von Öffnungsze­iten, besprochen werden.

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TRAUSSNIG Das Strandbad hat seit Ende April geöffnet
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