Autokauf: „Rabatte sind Geschichte“
Autokäufer müssen derzeit mit Lieferverzögerungszeiten von einem bis zu drei Jahren rechnen. Auch Gebrauchtwagen sind Mangelware. Die Preise dürften weiter anziehen.
Mangelwirtschaft besagt nicht zwangsläufig, dass es „nichts“gibt, sondern beschreibt eine Form der Warenverteilung, bei der Geld nicht die entscheidende Rolle spielt und die Nachfrage das verfügbare Warenangebot übersteigt. Mit einer solchen Mangelwirtschaft sind derzeit Autokäufer und -verkäufer konfrontiert. Zumindest sind sie auf dem Weg dorthin. Der Mangel an Mikrochips trifft die Branche ebenso wie gestörte Lieferketten, der Krieg in der Ukraine, die hohe Inflation in ganz Europa. „Ein Jahr Wartezeit für einen Neuwagen ist bereits Normalität. Bei Elektroautos beträgt die Wartezeit bis zu zwei und sogar drei Jahre“, sagt Jakob Pistotnig, VW-und Skoda-Händler in St. Veit/Glan. „Sämtliche europäischen Autohersteller haben Lieferprobleme. Somit geht es auch allen Händlern und allen Kunden gleich. Das zumindest ist ein
Trost.“Pistotnig beobachtet, dass „die Markenaffinität in Bezug auf Mittelklassewagen für die gesellschaftliche Mittelschicht abnimmt. Man nimmt einfach, was da ist, wenn Größe und Preis passen.“Auch der Gebrauchtwagenmarkt dünnt sich aus, berichten Autohändler Christoph Grohs aus Wolfsberg und der Gremialobmann der Kärntner Fahrzeughändler, Hubert Aichlseder. Das führe zum Teil zu absurden Situationen, „wo ein gebrauchtes Auto jetzt mehr wert ist als vor zwei Jahren“. Wer eintauscht, bekomme laut Aichlseder Top-Preise. Auch auf Eintausch ohne Neukauf gehen die Händler derzeit gerne ein. „Wir kaufen alles zu, was wir bekommen können“, sagt Aichlseder.
werde die Mangelwirtschaft jedenfalls noch dauern, schätzt der erfahrene Händler, der von Kaufverträgen berichtet, in denen kein Preis mehr steht. „Wir können ja bis zur Auslieferung im Herbst